Teilen ist in: "Millennials" stehen auf unverbindlichen Konsum

Die so genannten "Millennials" suchen immer mehr nach Alternativen zu verbindlichen Käufen. Der Gedanke an den festen Erwerb von Produkten und Dienstleistungen schränkt sie in ihrer Unabhängigkeit und Flexibilität ein. Dabei geht es ihnen nicht in erster Linie ums Sparen, sondern um einen gesellschaftlichen Sinn.

Junge Menschen wollen lieber teilen oder mieten und sich nicht durch Käufe einschränken lassen. Im Konsum unabhängig zu bleiben, ist ihnen wichtiger, als sich dauerhaften Besitz ans Bein zu hängen. Das geht aus der Prophet-Studie „Besitz vs. Sharing“ des Beratungsunternehmens Prophet hervor. Hierfür wurden 1.000 Bundesbürger im Alter von 18 bis 34 Jahren befragt.

Diagramm: Millennials stehen auf unverbindlichen Konsum

Quelle: PROHPET

Zusammengehörigkeit stärken

Auffällig ist, dass es der Mehrheit der Befragten bei ihrem Verzicht nicht um das bloße Sparen von Geld geht, sondern vielmehr um ein "bewussteres und leichteres Leben". Das bedeutet, dass sie sich einfach nicht mehr an Dinge binden möchten. Beispiel Auto: Wer weiß, ob man in einem Jahr auch noch ein Auto braucht? Um den Stress einer PKW-Anschaffung und des späteren Verkaufs zu vermeiden, nutzen "Millennials" lieber die heute zahlreich existierenden Car-Sharing-Angebote.

Dies tun die jungen Menschen im Bewusstsein, der Gesellschaft damit einen Dienst zu erweisen. 70 Prozent der Befragten finden das Teilen von Produkten gesellschaftlich sinnvoll. Darüber hinaus sind sie der Überzeugung, damit ein Gefühl der Zusammengehörigkeit zu erzeugen.

Klare Botschaft der Millennials an Unternehmen

Für Unternehmen bedeutet die Prophet-Umfrage eine klare Botschaft. Sie müssen sich auf den Trend des Product-Sharings einlassen und die Bedürfnisse der "Millennials" respektieren. Das bedeutet, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und sich Gedanken darüber zu machen, wie sie Kunden langfristig an ihre Marke binden wollen, ohne dafür ein Produkt besitzen zu müssen.

Jan Döring, Markenexperte und Partner bei Prophet, kommentiert die Erkenntnisse: "Jeder Hersteller und jede Marke muss sich genau überlegen, wie man eine überzeugende Customer Experience für Millennials kreiert, die an relevanten Kontaktpunkten erlebbar wird und somit Begeisterung und Loyalität zur Marke sicherstellt.“

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