Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren verbringen wieder mehr Zeit im Internet. 71,5 Stunden sind sie derzeit durchschnittlich pro Woche online – das sind 1,6 Stunden mehr als im Vorjahr. Die Internetnutzung stieg damit erstmals seit dem Corona-Jahr 2020 wieder an. Damals hatte sie mit 81,6 Stunden ihren Höhepunkt erreicht, seitdem ging sie schrittweise zurück. Dies ist ein zentrales Ergebnis der repräsentativen "Jugend-Digitalstudie 2024" der Postbank.
Mit durchschnittlich 38,7 Stunden pro Woche rangiert das Smartphone weiterhin an erster Stelle der bevorzugten Geräte zur Internetnutzung, gefolgt von Tablet (10,8 Stunden), Laptop (5,3 Stunden) und Desktop-PC (5,2 Stunden). 91 Prozent der befragten Jugendlichen geben an, regelmäßig ein Handy zum Surfen zu nutzen, dahinter folgen Tablet (49 Prozent), Laptop (44 Prozent) und PC (35 Prozent).
Internet wird verstärkt für Bildungsangebote genutzt
Die Jugendlichen sind nicht nur online, um miteinander zu kommunizieren oder einzukaufen, sondern zunehmend auch, um in der Schule oder in der Ausbildung voranzukommen. Die Nutzung des Internets für Bildungszwecke hat im laufenden Jahr erneut zugenommen, was den Aufwärtstrend seit 2019 bestätigt. Durchschnittlich 4,6 Stunden verbringen junge Menschen derzeit pro Tag für Schule, Ausbildung oder Studium online, 2023 waren es 4,3 Stunden und 2019, zu Beginn der Befragungsreihe, nur 2,5 Stunden. In erster Linie kommen auch zu diesem Zweck Smartphones (1,8 Stunden) und Tablets (1,4 Stunden) zum Einsatz, während Laptops und Desktop-PCs mit 0,8 Stunden beziehungsweise 0,6 Stunden etwas weniger gefragt sind.
"Dieser Trend ist gleich mehrfach erfreulich", sagt Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb der Postbank. "Er zeigt, dass Jugendliche digitale Lernangebote zunehmend nutzen, um sich persönlich weiterzuentwickeln und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Das ist nicht nur eine gute Nachricht für die deutsche Wirtschaft. Es verdeutlicht auch, dass die Corona-Pandemie im Rückblick einen Wendepunkt markiert: Home-Schooling und Online-Konferenzen haben die Vorteile digitaler Bildung veranschaulicht, und junge Menschen nehmen diese Chancen heute wahr."
Mädchen setzen auf Tablets – Jungs auf Desktop-PCs
Mädchen und Jungen verbringen etwa gleich viel Zeit im Internet. Während Mädchen durchschnittlich 72,4 Stunden pro Woche online sind, sind es bei den Jungen 71 Stunden. Dabei präferieren sie verschiedene Endgeräte. Während das Smartphone gleichermaßen beliebt ist, zeigen sich Differenzen beim Tablet und Desktop-PC. 54 Prozent der weiblichen Jugendlichen nutzen regelmäßig Tablets, aber nur 44 Prozent der männlichen. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Jungen spielt oder arbeitet dagegen an Desktop-PCs, die bei gerade einmal 15 Prozent der Mädchen beliebt sind.
Auch Smart-TVs (40 gegenüber 22 Prozent), Spielekonsolen (37 gegenüber 16 Prozent), intelligente Sprachassistenten (19 gegenüber 10 Prozent), Wearables (16 gegenüber 7 Prozent) und Laptops (47 gegenüber 41 Prozent) werden im Schnitt häufiger von Jungen als von Mädchen eingesetzt. Entsprechend nutzen Jungen diese Geräte länger als Mädchen, wobei die Unterschiede bei PCs (8,4 Stunden zu 1,8 Stunden) und Spielekonsolen (4,1 Stunden zu 1,1 Stunden) am größten sind.
Die Vorliebe der Mädchen für Tablets und Smartphones schlägt sich ebenfalls in einer deutlich höheren Nutzungsdauer nieder. Sie verwenden das Smartphone mit 45,5 Stunden deutlich intensiver als Jungen mit 32,5 Stunden, bei Tablets sind es 14,4 Stunden gegenüber 7,5 Stunden.
Hintergrundinformationen zur "Postbank Jugend-Digitalstudie 2024"
Die "Jugend-Digitalstudie" der Postbank untersucht seit 2019, wie sich das Leben Jugendlicher in Deutschland bezüglich Digitalisierung allgemein und insbesondere in Bezug auf Finanzthemen verändert. Dafür wurden im September dieses Jahres 1.000 Jugendliche in Deutschland zwischen 16 und 18 Jahren befragt. Um eine bevölkerungsrepräsentative Struktur abzubilden, erfolgte eine Gewichtung der Stichprobe nach Bundesland, Alter und Geschlecht. Als Referenzdatei wurde der Mikrozensus 2023 des Statistischen Bundesamtes zugrunde gelegt. Die Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet.