Online-Recruiting: Social Media wird überschätzt

Studie "Azubi-Recruiting Trends 2019" zeigt: Ausbildungsbetriebe sind auf das Suchverhalten von Azubi-Bewerbern nicht eingestellt – Social Media wird überschätzt

Google hat bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz die Nase vorn und ist der von Azubi-Bewerbern am häufigsten genutzte Kanal: 84,3 % von ihnen nutzen Google "sehr oft" oder "oft" zur Suche nach einem Ausbildungsplatz. Die Ausbildungsbetriebe sind auf dieses Suchverhalten der aktuellen Generation Azubi kaum vorbereitet. Das zeigt die Studie "Azubi-Recruiting Trends 2019", für die der Ausbildungsspezialist u-form Testsysteme 3.542 Schüler, Bewerber und Azubis sowie 1.634 Ausbildungsverantwortliche online befragt hat.

Platz 2 in der Gunst derjenigen, die nach einem Ausbildungsplatz suchen, belegt die Jobbörse der Arbeitsagentur (54,8 %), Platz 3 Ausbildungsplattformen und andere Jobbörsen (51,7 %). Das Suchverhalten der Generation der ganz jungen Bewerber und die Aktivitäten der Ausbildungsbetriebe passen aktuell nicht zusammen. Nur 9,1 % der befragten Betriebe gelingt es, ihr Ausbildungsplatzangebot unter den ersten fünf Treffern in der organischen Suche zu platzieren. Lediglich 10,1 % nutzen die werblichen Google Ads zur Rekrutierung des Azubi-Nachwuchses.

Social Media überschätzt

Eine eher untergeordnete Rolle in der Suche nach Ausbildungsplätzen spielen Social-Media-Plattformen wie Facebook oder Instagram. Selbst die ansonsten bei den Jugendlichen beliebteste Social-Media-Plattform YouTube nutzen demnach nur 7,4 % der Befragten "sehr oft" und "oft" für die Suche nach einem Ausbildungsplatz.

Bei Facebook, Instagram oder Snapchat gaben 72,3 % an, dass sie diese überhaupt nicht zur Suche nach Ausbildungsplätzen nutzen. Selbst Offline-Medien wie Print-Stellenanzeigen erzielen bei der Generation Azubi höhere Werte und werden immerhin von 39,3 % mindestens "ab und zu" genutzt.

Handlungsempfehlungen
"Unternehmen sollten die aktuelle Einführung von Google for Jobs zum Anlass nehmen, die Auffindbarkeit der eigenen Ausbildungsangebote zu optimieren, da gibt es noch viel Luft nach oben", sagt Felicia Ullrich, Geschäftsführerin von u-form Testsysteme und Initiatorin der Studie. "Bei der Suchmaschinenoptimierung sowie bei den werblichen Möglichkeiten des Suchmaschinenmarketing bleibt das große Potenzial für das Azubi-Marketing und -Recruiting aktuell unausgeschöpft. Das ist für viele Betriebe eine Chance, zumal sich diese Aktivitäten sehr gut regional fokussieren lassen."

Auch Offline-Maßnahmen sind weiterhin vielversprechend, da Unternehmen damit im Online-Einerlei wieder auffallen können.

Studienpartner

Wie schon in den vergangenen Jahren, wurde die Studie "Azubi-Recruiting Trends 2019" von Prof. Dr. Christoph Beck (Hochschule Koblenz) wissenschaftlich begleitet. Studienpartner ist die AUBI-plus GmbH, Sozialpartner die gemeinnützige Organisation Teach First Deutschland (TFD).
Auf der Website von u-form Testsysteme sind ein Management Summary zur Studie sowie eine Präsentation mit den wichtigsten Zahlencharts verfügbar: www.testsysteme.de/studie.