Kinder verfügen über 3 Mrd. im Jahr

"Kinder-Medien-Studie 2019" (Teil I): Konsum von Kinderzeitschriften stabil – Taschengeld-Budget gesunken

Lesen oder im Internet surfen? Drinnen oder draußen? Kiosk oder Sparbuch? Mit der dritten "Kinder-Medien- Studie" gehen Blue Ocean Entertainment AG, Egmont Ehapa Media GmbH, Gruner + Jahr, Panini Verlags GmbH, SPIEGEL-Verlag und ZEIT Verlag der Mediennutzung, dem Freizeit- und Konsumverhalten der 7,31 Millionen 4- bis 13-jährigen Mädchen und Jungen in Deutschland auf den Grund.

Die Schlüsselergebnisse der Untersuchung

  • Lesen gehört zu den liebsten Freizeitbeschäftigungen von Kindern: 74 % bzw. 4,3 Millionen Mädchen und Jungen zwischen 6 und 13 Jahren lesen mindestens eine der 46 abgefragten Kinderzeitschriften. Damit bleibt die Gesamtreichweite auch im dritten Studienjahr relativ stabil
  • Eltern schenken Kinderzeitschriften das meiste Vertrauen vor allen anderen abgefragten Medien: 74 % der befragten Mütter und Väter der 4- bis 13-Jährigen halten das Lesen von Magazinen für eine sinnvolle Beschäftigung für ihre Kinder.
  • Kinder nutzen ihre starke Stimme: Fast alle 6- bis 13-jährigen Mädchen und Jungen erheben Anspruch auf ihre eigene Meinung und werden gehört. Sie haben Spaß, sich an Gesprächen zu beteiligen und werden von ihrem sozialen Umfeld zur Meinungsäußerung ermutigt.
  • Kinder sind milliardenschwer: Insgesamt verfügen Sie über 3 Milliarden Euro pro Jahr aus Taschengeld und Geldgeschenken.
    Über ihr Geld dürfen die meisten Kinder frei verfügen (77 % der 4- bis 13-Jährigen). Sie geben ihr Geld vor allem für Süßigkeiten (70 %) und Kinderzeitschriften (52 %) aus.

Kinder lesen immer noch Zeitschriften

Magazine sind für Kinder weiterhin relevant: 74 % der 6- bis 13-jährigen Kinder lesen demnach mindestens eine der 46 abgefragten Kinderzeitschriften. Das entspricht einer Gesamtreichweite von 4,3 Millionen lesenden Kindern. Der Trend, in der Freizeit mindestens mehrmals wöchentlich zu lesen, entwickelt sich insgesamt positiv: Die Nutzung von Zeitschriften, Comics oder Büchern steigt bei den 6- bis 13-Jährigen von 71 % in 2017 und 74 % in 2018 auf 76 % in 2019 an.

Über 90 % der befragten 6- bis 13-jährigen Leserinnen und Leser konsumieren ihre Zeitschrift meist von der ersten bis zur letzten Seite und blättern auch immer mal wieder darin. 91 % der befragten Mädchen und Jungen im Alter von 4 bis 13 Jahren sagen, dass sie Spaß an der Lektüre haben – und dass sie durch das Lesen etwas lernen können. Ablenkung durch andere Medien ist für die Mehrheit während der Lektüre tabu: 81 % der Befragten in dieser Altersgruppe lesen, hören oder schauen nebenbei nichts anderes, wenn sie Zeitschriften lesen.

75 % der 4- bis 13-Jährigen greifen mindestens einmal pro Woche zu Zeitschriften oder Comics auf Papier, nur 8 % lesen diese in derselben Häufigkeit auch elektronisch.

… und auch die Eltern finden Kinderzeitschriften gut

Kinder werden bei der Zeitschriften-Lektüre häufig von ihren Eltern begleitet. Die jeweils von den Kindern gelesenen Zeitschriften werden im Schnitt von 95 % der Eltern der 4- bis 5-Jährigen mitgelesen. Je älter die Kinder werden, desto selbständiger lesen sie: Bei den 6- bis 9-Jährigen liegt der Anteil mitlesender Eltern im Schnitt bei 80 % und selbst bei den 10- bis 13-Jährigen im Schnitt noch bei 66 %. So erreichen die abgefragten Kinderzeitschriften mindestens auch 6,3 Millionen Elternteile.

Mütter und Väter setzten demnach deutlich höheres Vertrauen in Kinderzeitschriften als in Fernsehen, Radio oder Internet und sprechen ihnen den mit Abstand größten Nutzen für ihre Kinder zu: 89 % geben an, dass Kinder Inhalte in Kinderzeitschriften wiederholt nutzen können; 86% bestätigen, dass jedes Kind dies in seinem individuellen Tempo tun kann. 84 % der befragten Eltern gaben an, dass ihr Kind durch Zeitschriften etwas lernen kann, 77 % finden, dass komplexe Sachverhalte in Zeitschriften einfach erklärt werden. 74 % der Eltern halten das Lesen von Zeitschriften für eine sinnvolle Beschäftigung.

Disney, Fußball, zwei Bären und ein Elefant sind die Reichweitensieger

Betrachtet man die Reichweiten der abgefragten Magazine, bilden "Disney Lustiges Taschenbuch" (492 Tsd.), "Micky Maus Comics" (458 Tsd., beide Egmont Ehapa) und "Just Kick-it" (456 Tsd., Panini) das Spitzentrio bei den 6- bis 13-jährigen Kindern. Bei den 4- bis 5-Jährigen führen "Benjamin Blümchen" (159 Tsd., Egmont Ehapa), "Bussi Bär" (141 Tsd., Blue Ocean) und "Winnie Puuh" (129 Tsd., Egmont Ehapa) das Ranking an.

4-13-Jährigen verfügen über hohes Taschengeld-Budget

Pro Jahr verfügen die 4- bis 13-jährigen Mädchen und Jungen in Deutschland mit Taschengeld und Geldgeschenken kumuliert über knapp 3 Milliarden Euro. 20,52 Euro haben sie dabei monatlich im Schnitt als Taschengeld zur Verfügung. Dazu kommen noch durchschnittlich 158 Euro an unterjährigen Geldgeschenken (u.a. Weihnachten, Geburtstag) hinzu. Das bedeutet aber auch, dass zum dritten Mal in Folge das Einkommen der Kinder etwas gesunken ist.

Im Umgang mit ihrem Geld lassen die Eltern ihren Kindern überwiegend freie Hand: 77 % der Kinder dürfen ihr Taschengeld selbstständig ausgeben – 70 % der befragten 4- bis 13- Jährigen investieren es in Süßigkeiten, 52 % der Befragten kaufen sich Zeitschriften oder Comics.

Weitere Ergebnisse der Studie finden Sie in unserem zweiten Teil.

Federführend realisiert wurde die Analyse auch in diesem Jahr vom Bremer Marktforschungsunternehmen IMMEDIATE.

Quelle und Bildbeiträge: Kinder-Medien-Studie 2019

www.kinder-medien-studie.de