Den größten Einfluss der Digitalisierung spüren die Deutschen in ihrer Freizeit.
Ob Reisen, Hobbies oder Unterhaltung – bereits 90 Prozent der Deutschen nutzen das Internet für die Organisation und Gestaltung ihrer freien Stunden. Dieser Trend wird stark von den 18- bis 34-jährigen getrieben. Dies sind Ergebnisse der repräsentativen Postbank Studie 2016 "Der digitale Deutsche und das Geld".
So nutzen drei von vier Vertretern der jüngeren Altersgruppe Musik- und Videostreaming, bei den Älteren sind es nur 28 Prozent. Die so genannten "Digital Natives" sind es auch, die bei der Organisation ihrer Freizeit besonders stark auf Onlinekanäle setzen.
85 Prozent der unter 35-Jährigen nutzen WhatsApp, Facebook und Co., um sich zu verabreden und Aktivitäten zu koordinieren. In den Altersgruppen darüber tut dies nur jeder Zweite.
Banking ist altersübergreifend digital
Bereits 60 Prozent ihrer Bankgeschäfte erledigen die Deutschen heute im Netz, hier gibt es keine Unterschiede in den Altersgruppen. So erklärt sich auch, dass die Bundesbürger in ihrem Lebensbereich Finanzgeschäfte eine besonders große Auswirkung der Digitalisierung sehen.
"Digitales Banking nutzen Jung und Alt." sagt Philip Laucks, Chief Digital Officer der Postbank. "Apps und Co. werden nicht nur immer schneller, sondern auch einfacher und intuitiver, so dass sie nicht nur die Generation Y, sondern alle Bankkunden, generationenübergreifend, ansprechen."
Jeder vierte Deutsche tauscht sich inzwischen mit seiner Bank mehr über digitale Kanäle aus, als am Telefon oder in der Filiale. Interessant: Hier sind es die über 35-Jährigen, die die Digitalkanäle stärker nutzen als die Jüngeren (28 Prozent im Vergleich zu 20 Prozent).
Digital Natives kommunizieren mehr online als offline mit Familie und Freunden
Private Beziehungen werden ebenfalls zunehmend digital gepflegt. Jeder zweite Bundesbürger kommuniziert mit Freunden und Familie schon häufiger online als offline. In der Generation 18 bis 34 Jahre sind es sogar 60 Prozent.
Auch die Digitalisierung in der Arbeitswelt macht sich besonders bei den Jüngeren bemerkbar: 71 Prozent von ihnen sehen ihren Job im digitalen Umbruch, bei den über 35-Jährigen sind das nur 43 Prozent. Von den Befragten ab 35 Jahren geht das nur 43 Prozent so.
Jeder fünfte Deutsche kauft mehr online als offline ein
Das Einkaufen sehen die Deutschen zwar erst an vierter Stelle der von der Digitalisierung am stärksten veränderten Lebensbereiche. Dennoch ist dieser Bereich weiter im Wandel. Jeden vierten Artikel kaufen die Bundesbürger heute online (26 Prozent). Bei den Digital Natives entspringt sogar jeder dritte Artikel einem virtuellen Warenkorb anstatt eines echten. Einer von fünf Deutschen shoppt schon mehr im Netz als in stationären Läden.
Ganz oben auf der Online-Einkaufsliste der Deutschen stehen Bücher, DVDs, CDs und Videospiele. Zwei Drittel der Bundesbürger kaufen diese Produkte lieber im Netz als im Laden. Lebensmittel und Drogerieartikel werden von der großen Mehrheit der Deutschen aber nach wie vor mehr im Geschäft vor Ort gekauft.
Mobile Internetnutzung verbreitet sich rasant
Die zunehmende Digitalisierung liegt vor allem in der Verbreitung des Smartphones begründet. 69 Prozent der Deutschen nutzen mit ihrem Smartphone mobiles Internet. Das sind zwölf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Die 18-bis 34-Jährigen sind mit 93 Prozent inzwischen fast alle mit dem Smartphone im Netz.
"Durch die zunehmende Nutzung des Smartphones zur Organisation des Alltags werden Freizeit, Beziehungen, Arbeit, Shoppen und Banking weiter miteinander verschmelzen", prognostiziert Laucks. "Auch die Bedeutung des mobilen Bezahlens wird sukzessive zunehmen."
Postbank Studie: Der Digitale Deutsche und das Geld 2016
Mit der Studie "Der digitale Deutsche und das Geld" untersucht die Postbank zum zweiten Mal in Folge, wie sich die Bedürfnisse und das Verhalten der Deutschen durch die Digitalisierung verändern – und was das für die Bank der Zukunft bedeutet. Für die Studie wurden insgesamt 3.122 Bundesbürger bevölkerungsrepräsentativ befragt, darunter über 700 Vertreter der Digital Natives (18- bis 34-Jährige).