In diesem Jahr stellen drei Universitäten die Gewinner der diesjährigen Ford College Community Challenge: Die Universität Hohenheim, die Universität Mannheim und die Bergische Universität Wuppertal. Die Gewinnerprojekte erhielten eine auf jeweils 5.000 Euro dotierte Auszeichnung.
Studierende der Universität Mannheim überzeugten mit dem Projekt "Clothing the Gap". Ihr Ziel: Kleidung, die an die Bedürfnisse von Menschen im Rollstuhl angepasst und dabei gleichzeitig funktional, modisch und erschwinglich ist. In Zusammenarbeit mit ihrem Kooperationspartner "Pilgerhaus Weinheim" baut das Projektteam momentan eine inklusive Schneiderwerkstatt auf, in der gelernte Schneider aus Syrien die Kleidungsstücke produzieren werden.
Zudem wird in diesem Monat der Prototyp einer Hose für Rollstuhlfahrer finalisiert, der ab Mai in die Produktion und den Verkauf gehen soll. Das Projekt hat einen gesellschaftlichen Doppelnutzen: Zum einen erleichtert die Tätigkeit Geflüchteten die Integration in das Leben in Deutschland, da sie in ihrem gelernten Beruf arbeiten können. Zum anderen wird Menschen im Rollstuhl eine genau auf ihre Bedürfnisse angepasste Bekleidung geboten, die modisch attraktiv ist und aus hochwertigen Stoffen in Deutschland produziert wird.
Alte Regenschirme werden zu Lifestyle-Produkten
Um Stoff geht es auch bei dem Projekt "aufgefangen" von Studierenden der Universität Hohenheim: Der robuste und faltbare Stoff von ausgemusterten Regenschirme soll zu Lifestyle-Produkten recycelt werden. Eine erste Sammelaktion von alten Regenschirmen konnte bereits erfolgreich durchgeführt werden: Rund 450 Schirme kamen als Rohstoffe zusammen.
Neben den positiven Effekten für die Umwelt durch die Etablierung eines Recyclingzirkels möchten die Studierenden einen Beitrag für die Resozialisierung von Insassinnen der Justizvollzugsanstalt Schwäbisch Gmünd leisten. Dort werden die Frauen als Schneiderinnen ausgebildet und können sich in Zukunft aktiv in das Design und die Gestaltung des Produktionsprozesses der Recycling-Produkte einbringen. Der Vertrieb wird in Kooperation mit dem Startup "wiederbelebt" organisiert. Zudem sollen durch Training und Jobs im Vertrieb Jugendlichen des Berufsbildungswerk Waiblingen Kenntnisse im Supply Chain Management nähergebracht werden.
"Kleine Lichter" machen Kinder im Strassenverkehr sichtbar
Ein anderes Thema wählten Studierende der Bergischen Universität Wuppertal. In einem interdisziplinären, studentischen Team werden "Kleine Lichter" entwickelt und designt, die Kinder im Straßenverkehr besser sichtbar machen und damit ihre alltägliche Sicherheit erhöhen sollen. Das gleichnamige Projekt soll ebenfalls in Zusammenarbeit mit den lokal ansässigen Justizvollzugsanstalten realisiert werden und bietet somit für die Insassen zusätzliche Tätigkeiten und die Möglichkeit, einen Beitrag zur Verbesserung der Sicherheit von Kindern im Alltag zu leisten.
Seit 10 Jahren – Ford College Community Challenge
Die globale Ford College Community Challenge feiert dieses Jahr bereits ihr zehnjähriges Jubiläum. Insgesamt wurden durch den Ford Fund, der gemeinnützigen Stiftung der Ford Motor Company, schon über 3 Millionen US-Dollar Preisgelder an Studententeams weltweit vergeben. In Deutschland läuft das Programm seit drei Jahren in Zusammenarbeit mit dem an 35 deutschen Universitäten und Hochschulen gemeinnützig tätigen Partnerverein Enactus mit über 1.700 engagierten Studenten.
Weitere Informationen zu der Ford College Community Challenge finden Sie hier.