Das Smartphone – für viele der engste Vertraute

Der Vermarkter Ad Alliance legt die neuesten Fakten und Trends rund um die mobile Internetnutzung vor. Zentrale Ergebnisse: 96 Prozent der mobilen Nutzer sind täglich mit ihrem Smartphone online, mehr als die Hälfte greift für Informationen zuerst zum Smartphone und die Smartphone-Nutzung zum Shoppen und Bezahlen nimmt an Bedeutung zu.

Mein Smartphone – mein engster Vertrauter – dieses Fazit lassen die Ergebnisse der neunten Welle der repräsentativen "Mobile 360° Studie" zu. Erstmals veröffentlicht die Ad Alliance die etablierte Grundlagenstudie, die sich alljährlich der Einordnung der deutschen Smartphone-Nutzer widmet.

Es ist offensichtlich das Endgerät, das am häufigsten mit Informationen gefüttert wird und ebenso Informationen abruft wie kein anderes. Immer ausgefeiltere Funktionen intensivieren die Nutzung, nehmen Einfluss auf das alltägliche Leben und auf die Nutzung anderer Medienangebote. Ad Alliance wollte genauer wissen, wie intensiv diese Beziehung tatsächlich ist und hat mehr als 1.500 deutsche Smartphone-NutzerInnen zu ihrer Nutzungshäufigkeit, -situation und -motivation befragt.

Niemanden berühren wir so oft: Kickstarter am Morgen, Betthupferl am Abend

96 Prozent der Befragten nutzen ihr Smartphone (mehrmals) täglich für den mobilen Internetzugriff – jederzeit und an jedem Ort. 40 Prozent sagen ihrem Smartphone "Guten Morgen" oder "Gute Nacht", denn innerhalb der ersten oder letzten zehn Minuten des Tages geht ihr Griff zum Smartphone. Es ist wichtigstes Bindeglied zur Außenwelt – vor allem in Zeiten der Isolation – und entsprechend gehören Messenger und Nachrichten zu den Hauptgründen für die mobile Internetnutzung: 92 Prozent versenden mehrmals pro Woche Textnachrichten und 86 Prozent schreiben E-Mails.

Lediglich 78 Prozent geben an, mehrmals in der Woche den eigentlichen Zweck eines Smartphones zu nutzen – um zu Telefonieren. Neben seiner Funktion als Kommunikationsmittel spielt das Smartphone eine zentrale Rolle für die schnelle Informationsbeschaffung: 76 Prozent rufen Wetterinformationen ab, 65 Prozent nutzen es zur Wissens- und Informationsrecherchen und 63 Prozent konsumieren ihre Nachrichten über das mobile Endgerät.

Nie alleine sein: Bildschirmzeit in sozialen Netzwerken

Smartphoner (86%) gehen mobil ins Netz, um über Messenger zu kommunizieren und mehr als die Hälfte (57%) geben an, dass ihnen die wöchentliche Nutzung sozialer Netzwerke wichtig ist. Vor allem bei Jüngeren sind die sozialen Netzwerke beliebt – Instagram (81%) führt das Ranking bei den unter 30-Jährigen an, mit etwas Abstand folgt Youtube (61%).

Im gleichen Zeitraum, in dem Instagram einen Reichweitenzuwachs von 70 auf 81 Prozent verzeichnet, muss Facebook kontinuierlich Reichweitenverluste hinnehmen (von 56 auf 51%). Jüngere Kanäle wie Snapchat (30%) und TikTok (11%) sind zwar dagegen noch auf einem niedrigeren Niveau, finden aber insgesamt einen wachsenden Zuspruch. TikTok konnte selbst bei den Smartphonern insgesamt seine Reichweite innerhalb eines Jahres vervierfachen (von 3 auf 11%). Wo es hingegen nicht aufs Alter ankommt, sind die Messenger. WhatsApp wird sozusagen von jedem Smartphone-Nutzer (98%) eingesetzt.

Niemand weiß so viel: Schnell, vereinfacht und konzentrierte Information

Das Smartphone ist ein Gewinn für die zeitunabhängige und schnelle Informationsbeschaffung sowie für eine kurzweilige Alltagsflucht. Für 66 Prozent ist das Smartphone ständiger Begleiter, ohne den sie das Haus nicht verlassen. Entsprechend ist es für die Hälfte aller Smartphoner (52%) das Einfalltor für erste Informationen, bei den unter 30-Jährigen sind es sogar 70 Prozent. Egal ob jung oder alt: Informationen aus journalistischen Medienangeboten wird vertraut, soziale Netzwerke hingegen sind eher anfällig zur Verbreitung von Fake News. Durch die Nutzungsvielfalt hat das Smartphone eine große Rolle in unserer Gesellschaft eingenommen, dennoch ist das Bewusstsein geschärft, dass das hyperaktive und -kommunikative kleine Gerät auch Nebenwirkungen hat.

Vor allem die jüngere Generation sieht die eigene Smartphone-Nutzung kritisch, denn die Hälfte von ihnen gibt an, es zu oft zu nutzen, nervös zu werden, wenn sie es mal kurzfristig verlegt haben und sie ertappen sich dabei, auch in Gesellschaft auf das Smartphone zu schauen – obwohl man es bei anderen selber als störend empfindet. Dennoch ist das kein Grund für Verzicht oder Einschränkung, denn 76 Prozent der Befragten sagen, dass die Vorteile überwiegen.

Niemand kennt uns so gut: Inspiration, Beratung und Shopping via Smartphone

Im Durchschnitt sind es 3,1 Jahre, in denen das Smartphone Wegbegleiter ist und durch ein Neues ersetzt wird. In dieser Zeit wird es mit einer Fülle an persönlichen Informationen und Wünschen gefüttert, denn das Smartphone nimmt in nahezu allen Altersgruppen als Shopping-Portal an Bedeutung zu. Am häufigsten werden Bekleidung und Schuhe (63%) eingekauft sowie Bücher (59%), Flug- und Bahntickets sowie Eintritts- und Konzertkarten (53%), gefolgt von Technik (44%) und Urlaubsreisen (41%).

Dabei ist das Smartphone bereits vor dem Kauf für die Hälfte der Befragten die erste Informationsquelle zu Produkten und Dienstleistungen, für 32 Prozent fungiert das mobile Endgerät als Shoppingbegleiter. 72 Prozent geben an, basierend auf den abgerufenen Informationen am Smartphone einen Kauf getätigt zu haben. Knapp ein Viertel (27%) nutzt im stationären Handel mit seinem Smartphone die Möglichkeit des mobilen Zahlens. Mobile Werbung ist dann akzeptiert und kann wirken, wenn sie ansprechend gestaltet ist und vor allem die Nutzung nicht beeinträchtigt.

Studiensteckbrief:

Die Grundlage für "Mobile 360° Studie" ist eine Panel-Befragung im "G+J medientrend" und dem "I love MyMedia"-Panel, bei der insgesamt 1.534 Personen im September 2020 zu ihrer mobilen Internetnutzung befragt wurden. Grundgesamtheit der Studie sind Smartphone-Nutzer. Die Verteilung der Panelisten entspricht nach Geschlecht und Alter der agof digital facts und ist damit repräsentativ für die deutschen Smartphone-Nutzer.

Hier finden Sie die Ergebnisse der "Mobile 360 Grad"-Studie von 2019

www.ad-alliance.de

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