"Millennials" im Karriere-Marathon

Studie: Junge Arbeitnehmer erwarten deutlich mehr und länger zu arbeiten als die Eltern-Generationen

Lebenslanges Arbeiten und lebenslanges Lernen: So sieht die Generation der heute 20- bis 34-Jährigen ihre berufliche Zukunft. Die Unternehmen sollten sich darauf einstellen, denn im Jahr 2020 werden die "Millennials" ("Gen Y") weltweit mehr als ein Drittel der berufstätigen Bevölkerung stellen, heißt es in einer aktuellen Studie der Manpower Group.

Die "Generation Y" hat zugleich die Erwartung, dass sie für ihre beruflichen Anstrengungen finanziell gut belohnt wird (92 Prozent), dass ihr Arbeitsplatz sicher ist (87 Prozent) und sie genügend freie Zeit zur Verfügung hat (86 Prozent). Außerdem sind ihnen gute Kollegen (80 Prozent) und flexible Arbeitszeiten wichtig (79 Prozent).

Gehalt ist nicht am wichtigsten

Mit dem Eintritt der "Generation Y" in die Arbeitswelt, haben sich auch die Ansprüche an den Arbeitgeber verändert. Obwohl immer noch wichtig, ist das Gehalt heute nur noch ein Teilaspekt der vielen Faktoren, die im Endeffekt darüber entscheiden, ob ein Unternehmen für junge Talente attraktiv ist, oder nicht.

"Die 'Generation Y' nimmt potentielle Arbeitgeber genau unter die Lupe – sowohl ein gutes Arbeitsklima mit netten Kollegen als auch die gesellschaftliche Sinnhaftigkeit der Arbeit ist ihnen sehr wichtig", so Herwarth Brune, Vorsitzender der Geschäftsführung der Manpower Group Deutschland.

Berufliche Sicherheit bedeutet für "Millennials" ein langfristig sicherer Arbeitsplatz (27 Prozent), die Möglichkeit zum Ausbau von Fähigkeiten und Qualifikationen entsprechend der Marktansprüche (27 Prozent), das Halten der eigenen Lebensstandards (24 Prozent), Einkommenssicherheit (12 Prozent), nützliche Kontakte bei der Arbeitssuche sowie Abfindungszahlungen und -leistungen im Falle einer Kündigung (5 Prozent).

 

(C) Manpower GmbH & Co. KG

(C) Manpower GmbH & Co. KG

Berufliche Laufbahn wird als flexibel angesehen

Was die "Millennials" von ihrer Karriere erwarten und wie Arbeitgeber darauf reagieren sollten, analysiert die Manpower Group in ihrer neuen internationalen Studie "Millennials im Karriere-Marathon: So gewinnen Unternehmen weltweit die bald größte Generation". Die meisten "Millennials" erwarten, dass sie länger arbeiten werden als die Generationen vor ihnen. Sie verstehen ihre berufliche Laufbahn als flexibel und sind bereit, diese regelmäßig für Fortbildungen zu unterbrechen.

Weltweit rechnen mehr als die Hälfte von ihnen damit, auch über das 65. Lebensjahr hinaus zu arbeiten. 27 Prozent gehen sogar davon aus, auch mit jenseits der 70 noch berufstätig zu sein. In Deutschland erwarten 77 Prozent der Millennials, auch noch nach ihrem 65. Geburtstag zu arbeiten. 19 Prozent glauben, noch nach dem 70. Lebensjahr im Berufsleben zu stehen. In Japan denken sogar 37 Prozent der Befragten, dass sie bis an ihr Lebensende arbeiten werden (in Deutschland 9 Prozent), was kulturelle Unterschiede, auch in der Arbeitswelt, zwischen Ländern deutlich macht.

Millennials planen für die Langstrecke

Die Berufstätigen dieser Generation wollen sich mithilfe ihrer Arbeitsstelle langfristig für den Arbeitsmarkt qualifizieren und attraktiv bleiben. 63 Prozent der deutschen "Millennials" wünschen sich lebenslanges Lernen und sind auch bereit, ihre Freizeit und eigenes Geld in die Fortbildung zu investieren.

Für 74 Prozent der deutschen "Millennials" ist der Erwerb neuer Fähigkeiten und Qualifikationen ein ausschlaggebendes Argument bei der Wahl eines neuen Arbeitsplatzes. 26 Prozent planen sogar, eine längere Auszeit von ihrer beruflichen Laufbahn für Fortbildung und Weiterqualifikation zu nutzen.

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Millennials verändern die Arbeiternehmer-Arbeitgeber Beziehung

Arbeitgeber sollten diese Art der Lernbereitschaft anerkennen und belohnen. "Die Ergebnisse unserer Studie sowie unsere Erfahrung zeigen uns, dass sich die Welt der Arbeit immer schneller verändert; entsprechend erwarten 'Millennials', die in dieser Welt aufgewachsen sind, eine vielseitige berufliche Entwicklung mit höherer Flexibilität", erläutert Brune.

Das betrifft auch das Verhältnis von Arbeitgeber und Arbeitnehmer: Investitionen in Fortbildung sowie das Schaffen der Möglichkeit, das eigene Können und Wissen direkt im Rahmen der beruflichen Tätigkeit weiterzuentwickeln, sei eine sichere Methode, Unternehmen zu attraktiveren Arbeitgebern zu machen.

Die Studie "Millennials im Karriere-Marathon" ist eine qualitative Studie in 25 Ländern. Dazu wurden Interviews mit 19.000 berufstätigen "Millennials" (Geburtsjahrgänge 1982 – 1996) durchgeführt. Sie wurden unter anderem danach befragt, was sie von einem Arbeitsplatz erwarten, welche Entwicklungsmöglichkeiten sie anstreben und aus welchen Gründen sie bei einem Arbeitgeber bleiben würden. Dabei wurde sichergestellt, dass die Stichprobe repräsentativ für alle berufstätigen Millennials ist: Sie umfasst alle Branchen, Einkommensstufen, Bildungsniveaus und Ausbildungsabschlüsse.

www.manpowergroup.de