Lockdown treibt Mediennutzung auf Höchstwert – vor allem bei den Jüngeren

Die COVID-19 Pandemie hat den Alltag vieler Menschen deutlich beeinflusst, darunter auch die Mediennutzung. Auch die Ergebnisse des "Media Activity Guide" 2020 stehen unter dem Einfluss von Corona. Die Studie wurde erstmals zusammen von Seven.One Media und Discovery Deutschland als Lizenznehmer betrieben.

Mehr als 10 Stunden täglich (Basis E 14-69), etwa eine Stunde mehr als im Vorjahr, nutzen die Deutschen 2020 Medien – das ist ein neuer Höchstwert. Allein 4 Stunden entfallen dabei auf das Fernsehen. TV ist damit weiterhin das Bewegtbildmedium mit der größten Reichweite und der längsten Nutzungsdauer. Auch bei 14- bis 29-Jährigen entfällt weiterhin fast die Hälfte der Bewegtbildnutzung auf das Fernsehen.

Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Internetnutzung um eine halbe Stunde auf 133 Minuten täglich. Die Steigerung ist insbesondere getrieben von der wachsenden Popularität von Onlinevideos: Kostenlose Onlinevideos werden 26 Minuten täglich gesehen, das ist doppelt so lang wie vor vier Jahren. Podcasts werden immer populärer: Im Vergleich zur Erhebung im Vorjahr stieg deren Nutzung um 30 Prozent.

(c) seven.one Entertainment Group

Bemerkenswert ist eine zielgruppenübergreifende Erscheinung: Die zunehmende Angebotsvielfalt im fragmentierten Bewegtbildmarkt wirkt sich
auch auf die Fernsehnutzung aus. Die Reichweite von TV ist von dieser Entwicklung jedoch deutlich weniger berührt als die Verweildauer. Dies heißt
konkret, dass die Menschen, auch die jüngeren, nach wie vor mehrheitlich fernsehen, aufgrund des breiteren und vielfältigen Medienangebots ist die
Nutzungsdauer aber kürzer als noch vor einigen Jahren.

Blick auf Auswirkungen durch Corona-Krise

Die Krise treibt die Mediennutzung auf einen Höchstwert. Sowohl der TV-Konsum als auch die Nutzung von Onlinevideos sind gestiegen – insbesondere während der Lockdown-Phase. In einer Sonderauswertung betrachtet der "Media Activity Guide" diesen Zeitraum genauer: Die Nutzungsdauer von Bewegtbild stieg in der zweiten Märzhälfte insgesamt um 15 Prozent von 287 auf 330 Minuten täglich.

Von den insgesamt 43 Minuten zusätzlicher Bewegtbildnutzung entfallen 73 Prozent allein auf TV. Auch Pay-VoD-Angebote profitierten von den Auswirkungen des Lockdowns. Zielgruppenspezifische Analysen zeigen, dass die Fernsehnutzung während des Lockdowns in allen Altersgruppen deutlich zugenommen hat. Pay-VoD gewann in der jungen Zielgruppe (E 14-29), aber auch im mittleren Alterssegment (E 30-49) an Relevanz.

Über die gattungsübergreifende Mediennutzungsstudie "Media Activity Guide"

Der "Media Activity Guide" gibt jährlich wertvolle Aufschlüsse über die Mediennutzung in Deutschland, die von zwei grundlegenden Entwicklungen
geprägt ist: der wachsenden Vielfalt an Angeboten, Endgeräten und Nutzungsoptionen sowie dem steigenden Medienkonsum. Der "Media Activity Guide" dokumentiert umfassend die Nutzung von Medieninhalten über alle verfügbaren Plattformen, Zugangskanäle und Endgeräte.

Der "Media Activity Guide" ist die Weiterentwicklung der Studienreihe "Mediennutzung", die von Seven.One Media seit 1999 jährlich durchgeführt wurde. Der Befragungszeitraum umfasst vier Wochen. Für den vorliegenden "Media Activity Guide" wurden im März 2020 insgesamt 3.002 Personen ab 14 Jahren an allen Wochentagen telefonisch (CATI / Dual Frame-Anteil 30%) von forsa interviewt.

Die Studie ist als pdf im Download unter www.mediaactivityguide.de abrufbar

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