Studie "b4p trends": Das Vertrauen in journalistische Angebote ist ungebrochen – gerade bei den unter 30-Jährigen
Fake News stehen mittlerweile nicht nur im Duden, sie sind ebenso brisant wie real: Knapp 95 Prozent der Deutschen kennen den Begriff. Jeder zweite Deutsche ist schon einmal mit Online-Falschmeldungen in Berührung gekommen. Wer sich häufig über Influencer, Blogs oder Videoportale informiert, ist noch häufiger mit Fake News konfrontiert: Hier liegt die Quote bei rund zwei Dritteln. Zu diesen Ergebnissen kommt die Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung (GIK) in der ersten Ausgabe ihres neuen Studiensatelliten "b4p trends".
Demnach sehen 92 Prozent der Deutschen Social Media als besonders anfällig für die Verbreitung von Fake News. 81 Prozent denken sogar, dass Falschmeldungen, gemeinsam mit Hasskommentaren und Verleumdungen, eine Gefahr für die Demokratie darstellen. Positiv: Vier von fünf Deutschen achten heute mehr darauf, aus welcher Quelle Informationen stammen. Dabei vertrauen sie in erster Linie journalistischen Medien – vor allem die unter 30-Jährigen.
Würde über ein Ereignis in den Print- und den Sozialen Medien sehr unterschiedlich berichtet werden, so würden sich 69 Prozent dieser Gruppe auf den Beitrag der Printmarken verlassen. Dieses Vertrauen wirkt auch in Social Media hinein: Facebook-Beiträge von Zeitungen und Magazinen werden von den Befragten als am glaubwürdigsten bewertet. Übrigens: Nur 7 Prozent der Deutschen halten einen Beitrag für glaubwürdig, weil er viele "Likes" bekommen hat – und beweisen laut b4p trends so mehr Medienkompetenz, als mancher Skeptiker gedacht hätte.
Sprachassistenten haben innerhalb kurzer Zeit Einzug in das Leben der Deutschen gehalten: 88 Prozent kennen laut "b4p trends" ein solches System, 48 Prozent nutzen es bereits. Während Amazons Alexa mit 74 Prozent allgemein am bekanntesten ist, ist bei den unter 30-jährigen Apples Siri ebenso populär (Siri: 90 Prozent, Alexa: 89 Prozent). Das Smartphone ist das Top-Device für die Nutzung von Sprachassistenten, 21 Prozent der Deutschen besitzen und nutzen bereits "Smart Speaker". Die Deutschen schätzen an Alexa & Co. vor allem die Bequemlichkeit – sei dies beim Musikhören oder bei der Steuerung anderer vernetzter Geräte. Dennoch ist ein Großteil der Befragten auch skeptisch: 83 Prozent haben Angst davor, abgehört zu werden. 82 Prozent sprechen sich dagegen aus, dass ihre privaten Daten zugunsten von Werbung weitergegeben werden. Selbst Nutzer der Sprachassistenten sehen dies mit 77 und 79 Prozent ähnlich kritisch.
Mehr zu "b4p Trends"
Der Studien-Satellit "best for planning trends (b4p trends)" bietet die Möglichkeit, Werbungtreibenden und Agenturen binnen weniger Wochen Daten zu hochaktuellen Themen rund um Mediennutzung, Produktneuheiten und Konsumverhalten zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig prüft die GIK so, wie relevant aktuelle Entwicklungen sind, schätzt damit das Potential für die Hauptstudie b4p ab und hält diese auf dem neuesten Stand. Die Studienergebnisse der "b4p trends" werden per Online-Befragung in 6 bis 10 Wellen pro Jahr erhoben und im zweimonatlichen Rhythmus publiziert. Die kommenden Ausgaben drehen sich um die Fußball-WM und Influencer und werden ab Juni veröffentlicht.
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