World E-Learning Index: Nachholbedarf für Deutschland

Internationale Vergleichsstudie hat Bedingungen für eine erfolgreiche Nutzung von E-Learning-Angeboten untersucht

  • Schulen mussten lange offen bleiben, denn rückständige Breitband-Infrastruktur in Deutschland erlaubt keinen flächendeckenden Online-Unterricht in Echtzeit
  • Deutscher Markt bietet prinzipiell großes Potential für E-Learning-Angebote
  • Vorbild Norwegen: Das Land bietet die besten Bedingungen im Vergleich, um digitale Bildungsangebote optimal zu nutzen

Die digitale Lernplattform Preply hat eine Studie herausgegeben, in der die aktuellen Voraussetzungen für erfolgreiches E-Learning und digitale Bildung in 30 OECD-Ländern untersucht wurden. Deutschland belegt dabei nur den mittelmäßigen 13. Platz.

Zum Nachteil der Schülerinnen und Schüler hat die Corona-Krise die Schwachstellen der Digitalisierung des Bildungssystems in Deutschland offengelegt. In vielen Fällen mangelte es schon an grundlegenden Fundamenten der digitalen Bildung, wie moderner Ausstattung oder medienkompetenten Lehrerinnen und Lehrern.

Die Preply-Studie hat die Voraussetzungen für digitale Bildung in Deutschland mit anderen Ländern weltweit verglichen. Dazu wurden aussagekräftige Daten zum Stand der digitalen Infrastruktur, zum digitalen Bildungsangebot und zum E-Learning-Markt analysiert. Das Ergebnis ergibt eine Ranking der Länder, die die besten Voraussetzungen für erfolgreiches E-Learning bieten.

Norwegen bietet weltweit die besten Voraussetzungen für erfolgreiches E-Learning

Mit Breitband-Internet in einer Geschwindigkeit von 127,2 Mbit/s – fast eineinhalb Mal schneller als in Deutschland – liefert Norwegen eine der wichtigsten Grundlagen für den gemeinsamen Online-Unterricht in Echtzeit. Deutschlands Position im Mittelfeld bestätigt, dass die Digitalisierung anderen Ländern hinterherhinkt. Der Missstand spiegelt sich auch im digitalen Bildungsangebot wieder.

Während in Deutschland nur 220 Studiengänge und -kurse vollständig online stattfinden, haben Studierende in Großbritannien heute schon die Wahl aus 4.281 Kursen. Trotz alledem lässt Deutschland andere große Volkswirtschaften, wie Frankreich, Spanien oder Japan hinter sich.

*Bei dieser Aufstellung handelt es sich um einen Ausschnitt aus den Studienergebnissen. Einen vollständigen Einblick in alle Daten, die Methodik und Quellen findet sich unter: https://preply.com/de/d/e-learning-index/

Weitere Erkenntnisse:

  • Mexiko bietet die schlechtesten Voraussetzungen für Angebote aus dem Bereich E-Learning. Während sowieso nur 44,3 % der Mexikaner über einen privaten Computerzugang verfügen, macht langsames Internet das gemeinsame Arbeiten in Echtzeit unmöglich.
  • Die Vereinigten Staaten bieten 9.303 Online-Studiengänge und -kurse, die vollständig ohne Präsenz absolviert werden können und damit die größte Vielfalt an digitalen Bildungsangeboten.
  • Kanada verfügt über das beste Preis-Leistungs-Verhältnis beim Internetzugang. Zusätzlich investiert die kanadische Regierung rund 31 % des BIP pro Kopf in den tertiären Bildungsbereich.
  • Überraschend schlechte Positionierung für Japan auf Rang 21. Das technisch fortschrittliche Land bietet E-Learning-Angeboten zwar einen reichhaltigen Markt, aber schleppend langsames Internet und unzureichende digitale Bildungsangebote bremsen das Potential von E-Learning in Japan aus.

Über Preply

Die Online-Lernplattform Preply bringt tausende Lernende und private Lehrer digital zusammen. Das Netzwerk baut auf 15.000 verifizierten privaten Lehrern und Tutoren in über 50 Sprachen und einem intelligenten Algorithmus, der Schüler mit dem am besten passenden Lehrer zusammen bringt. Die Tutoren erstellen anschließend individuelle Unterrichtspläne, die auf das Budget, den Zeitplan und den Kenntnisstand des Lernenden abgestimmt sind. Auf diese Weise haben Schüler aus 150 Ländern über zwei Millionen Unterrichtsstunden von Lehrern aus 110 Ländern genommen.

Die Studie können Sie hier herunterladen.