Toptalente wünschen bessere Digitalausbildung während des Studiums

Umfrage von e-fellows.net und McKinsey: Stipendiaten sehen IT-Kenntnisse als zentral für gelungenen Berufseinstieg – Frauen fordern 8.000 Euro weniger Einstiegsgehalt pro Jahr als Männer – Toptalente möchten weniger Stunden pro Woche arbeiten.

WechselwirkungenDeutschlands Toptalente finden den Erwerb von Digitalkenntnissen während des Studiums entscheidend für einen gelungenen Berufseinstieg. Rund 90% der High Potentials bewerten diese Kompetenz als wichtig bis sehr wichtig.

„Am bedeutendsten für den Berufseinstieg stufen die Toptalente Fähigkeiten ein, die sie nur selten während des Studiums erwerben. Dazu zählen die Analyse großer Datenmengen, der Umgang mit Enterprise Software, die Webanalyse sowie Programmierfähigkeiten", sagt McKinsey-Partner Johannes Elsner.

Drei Viertel der Befragten geben an, in diesen Fähigkeiten keine bis geringe Kenntnisse zu haben. In der Grafikbearbeitung kennt sich ein Drittel, in der Videobearbeitung nur 15% gut aus. Über digitale Geschäftsmodelle fühlt sich nur ein Viertel informiert. Das sind Ergebnisse der Umfrage „Most Wanted“ des Karrierenetzwerks e-fellows.net und der Unternehmensberatung McKinsey & Company unter 6.500 Toptalenten verschiedenster Fachrichtungen.

Anhand eines Katalogs von 14 Digitalkompetenzen bewerteten die Teilnehmer ihren im Studium erworbenen Kenntnisstand. Dabei stechen nur vier Felder heraus, bei denen der Großteil der Befragten die eigenen Kenntnisse als mindestens gut und besser einstuft: in der Textbearbeitung (96%), der Nutzung von Präsentationswerkzeugen (95%), der Suche und Aufbereitung von Informationen aus dem Internet (94%) sowie im Umgang mit Social Media (83%).

Frauen erwarten weniger Einstiegsgehalt

Jenseits der Qualifikationen zeigen sich gravierende Unterschiede zwischen den Geschlechtern bei den Gehaltsansprüchen: Im Schnitt erhoffen sich Frauen ein Brutto-Einstiegsgehalt von 47.000 Euro pro Jahr und peilen damit 8.000 Euro weniger an als die Männer. Nach Fachbereichen: Wirtschaftswissenschaftler erhoffen sich mit 50.400 Euro das höchste Einstiegsgehalt, dicht gefolgt von den Ingenieuren (48.600 Euro) sowie den Mathematikern, Physikern und Informatikern (47.900 Euro).

Am bescheidensten sind Geisteswissenschaftler mit 37.100 Euro. Auffällig: Im Vergleich zum Vorjahr erwarten die Befragten weniger Wochenarbeitsstunden bei unveränderten Gehaltswünschen. „2015 waren die High Potentials noch bereit, 49,6 Stunden pro Woche für ein Jahresgehalt von durchschnittlich 51.000 Euro zu arbeiten. Dieses Jahr liegt der Durchschnittswert bei 46 Stunden Wochenarbeitszeit. Dieser Trend gilt für alle Fachrichtungen", beschreibt Michael Hies, Geschäftsführer von e-fellows.net, die Tendenz.

Traditionelle Informationsquellen bevorzugt

Um sich ein Bild vom potenziellen Arbeitgeber zu machen, bevorzugen Studierende weiterhin vor allem traditionelle Informationskanäle: 82% nutzen die Unternehmenswebsite, 73% befragen das eigene Netzwerk und 62% machen ein Praktikum. Karriereportale, Arbeitgeberrankings und berufliche Netzwerke wie Xing oder LinkedIn werden erst gegen Ende des Studiums aktiv hinzugezogen.

Auch eine Teilnahme an Recruiting-Events wird kurz vor dem Abschluss immer relevanter: Insgesamt haben 60% aller Befragten mindestens eine Recruiting-Veranstaltung besucht.

Hintergrund

In der "Most Wanted"-Arbeitgeberstudie äußerten sich mehr als 6.500 e-fellows.net-Stipendiaten aller Fachrichtungen zu ihren Berufswünschen sowie zu den Kriterien für die Wahl ihres Wunscharbeitgebers. Das Karrierenetzwerk e-fellows.net fördert nach eigenen Angaben seit 15 Jahren mit einem eigenen Online-Stipendium die 10 Prozent "besten Studierenden und Doktoranden im deutschsprachigen Raum und verbindet sie mit renommierten Arbeitgebern und Hochschulen".

Seinen Kunden bietet das Tochterunternehmen von McKinsey & Company und der ZEIT Verlagsgruppe maßgeschneiderte Recruiting-Lösungen, die mehr als 30.000 Stipendiaten und insgesamt rund 200.000 Mitglieder erreichen – vom ambitionierten Abiturienten bis zum erfolgreichen Berufstätigen.