#MehrZeitfürWesentliches – Deutsche Bahn gegen digitale Abhängigkeit

Die Deutsche Bahn will die Menschen von den Bildschirmen wegbewegen. Dafür startet sie jetzt eine Social-Media-Kampagne mit dem Titel #MehrZeitfürWesentliches. Sie soll vor allem junge Menschen wieder ins Freie locken.

Von Philipp Weiß

Die Videos sind kürzer als eine Minute und mit verträumter, akustischer Musik untermalt. Sie zeigen Szenen aus dem echten Leben, zum Beispiel eine Kussszene, Badende im Meer oder Fußballspieler. In der Mitte des Bildschirms wird nach einigen Sekunden eingeblendet: "Das ist kein Kuss", "Das ist kein Meer" bzw. "Das ist kein Fußball". Denn man sieht eben genau das, worauf man die Einblendung gerade sieht: einen Bildschirm. So startet die Deutsche Bahn ihre Kampagne #MehrZeitfürWesentliches.

Zu viel Zeit vor digitalen Geräten

"Der angemessene Umgang mit digitalen Medien ist ein Thema, das wir wichtig finden", sagt der Marketingvorstand des DB Fernverkehrs, Michael Peterson. Unangemessen findet die Bahn, dass die Bildschirmzeit in Deutschland durchschnittlich achteinhalb Stunden pro Tag beträgt. Außerdem ist jede/r im Durchschnitt sechs Stunden am Tag online. Zeit für das "Wesentliche", die Annehmlichkeiten aus der analogen Welt, bleibt auf der Strecke. Die Kampagne #MehrZeitfürWesentliches, wie sie die Deutsche Bahn nennt, wurde von Ogilvy & Mater entwickelt.

Die Zahlen, die von den Machern der Kampagne genannt werden, klingen realistisch. Insbesondere Berufstätige, die im Büro arbeiten, schauen zwangsläufig vierzig Stunden in der Woche auf die Bildschirme ihrer Firmenrechner. Während der An- und Abreise wird das Bildschirmstarren mit dem Blick auf das Smartphone fortgesetzt. Zu Hause angekommen, dient schließlich der Fernseher als Mittel der Entspannung. Das macht täglich gut und gerne auch einmal mehr als zehn Stunden vor dem Bildschirm.

Kooperationen und Freifahrten für junge Menschen

Bei den nachdenklichen Videos soll es nicht bleiben. Um ihr Anliegen besser kommunizieren zu können, plant die Bahn Kooperationen mit verschiedenen Jugendorganisationen. Um ein unterhaltsames und vor allem analoges Freizeitprogramm für junge Menschen zu ermöglichen, stellt die Deutsche Bahn mehrere hundert Freifahrten zur Verfügung.

Beitragsbild: © Deutsche Bahn AG

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