Wächst DOCH zusammen, was zusammen gehört? Jugendliche sehen jedenfalls kaum Unterschiede zwischen Ost- und West-Deutschen, wie eine aktuelle Studie zeigt
81 % der 13- bis 19-jährigen Jugendlichen in Deutschland finden demnach, dass die Gleichaltrigen in der anderen Hälfte Deutschlands "ganz genau" (70 %) oder "ziemlich ähnlich" (11 %) wie sie selbst sind. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung des Jugendforschungsinstituts iconkids & youth von 744 Jugendlichen im Alter von 13 bis 19 Jahren*.
Nur 8 % der Befragten sehen Unterschiede und immerhin 7 % wussten auch gar nicht, dass Deutschland in zwei Staaten geteilt war. "Die Jugendlichen tragen nicht den Ballast einer Biografie in beiden deutschen Staaten mit sich" erklärt Jugendforscher Axel Dammler. "Deswegen sind sie unvoreingenomme-ner und erkennen eher die vielen Gemeinsamkeiten als die wenigen Unterschiede."
Wenn Unterschiede gesehen werden, dann reflektieren diese allerdings die stereotypen Vorurteile, wenn auch auf niedrigem Niveau: 3 % der westdeutschen Jugendlichen se-hen die Ostdeutschen als politisch eher rechts orientiert und 2 % erleben sie als als weniger offen und eher negativ eingestellt. 2 % sehen aber auch die schlechteren beruflichen Perspektiven in den neuen Bundesländern. Dagegen empfinden 4 % der ostdeutschen Jugendlichen die westdeutschen Altersgenossen als arrogante "Besserwessis".
Dazu Axel Dammler: "Die Jugendlichen geben wieder, was sie in Diskussionen der Er-wachsenen hören. Trotzdem ist die gute Nachricht, dass die große Mehrheit vor allem das Verbindende sieht. Diese Generation wird das Projekt Deutsche Einheit vollenden."
* Methode: Persönliche Befragung der Jugendlichen zu Hause, Feldzeit Februar/März 2019 Quotenstichprobe repräsentativ für 5,6 Millionen Jugendliche in Deutschland Auftraggeber und durchführendes Institut: iconkids & youth international research GmbH, München