Datenschutz-Jugendstudie von "BRAVO" und YouGov: Über die Hälfte haben von DSGVO gehört
Jugendliche sind so digital wie nie: Kommunizieren über digitale Kanäle und Vernetzt Sein über verschiedene Social Media Plattformen ist für die "Generation Z" von Anfang an gelebte Realität. Dabei sind sie sich sehr wohl über ihren digitalen Fußabdruck bewusst und finden Datenschutz grundsätzlich wichtig – Abmelden ist jedoch keine Option.
Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Datenschutz-Umfrage der Jugendmarke BRAVO und des internationalen Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov bei Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren.
Große Wissens-Unterschiede über EU-Datenschutzgrundverordnung
Die Abkürzung ist ein Zungenbrecher und bei den Teens mal mehr, mal weniger bekannt: Mehr als ein Drittel (36 Prozent) der befragten Mädchen und Jungen weiß nicht, was die neue Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ist. Aber immerhin über die Hälfe (59 Prozent) hat schon davon gehört. Unabhängig vom Begriff: Die meisten Jugendlichen wussten auch schon vor der Befragung, dass Apps und Internetseiten Zugriff auf ihre persönlichen Daten haben und diese speichern können (81 Prozent).
Ein Drittel hat in den Medien von der DSGVO gehört oder durch die Veränderungen bei den Nutzungsbedingungen der Social Media Apps hiervon erfahren. Im Gespräch mit den Eltern ist die Datenschutzgrundverordnung nur bei 6 Prozent der Jugendlichen selten Thema.
Datenschutz ist wichtig – Abmelden jedoch keine Option
Über zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten 14- bis 19-Jährigen halten das Thema Datenschutz für sich persönlich für wichtig. Abmelden von sozialen Netzwerken ist jedoch keine Option für die Befragten. Über ein Drittel (38 Prozent) stimmt den Nutzungsbedingungen zu, ohne die Änderungen zu lesen, und weitere 16 Prozent stimmen ohne zu lesen zu, da sie dem Dienst vertrauen. Jeder fünfte Befragte (21 Prozent) liest die Anpassungen, bevor er zustimmt. Jeder Siebte (14 Prozent) gibt an, er klicke sie einfach weg.
Nur sechs Prozent schützen ihre die Daten gar nicht. Drei von fünf Befragten (58 Prozent) haben private Profile, um nur Freunden Zugriff auf ihre persönlichen Informationen zu gestatten. Außerdem löscht die Hälfte (51 Prozent) regelmäßig den Browser-Verlauf, knapp die Hälfte (45 Prozent) deaktiviert sogar die Standortfunktion.
Die Mehrheit (84 Prozent) der so genannten "Digital Natives" weiß, dass Apps und Internetseiten Zugriff auf ihre persönlichen Daten haben und diese speichern. Mehr als zehn Prozent der Jugendlichen sagen, es sei ihnen egal, da sie nichts zu verbergen hätten. Besonders die Mädchen (69 Prozent) stört dies im Vergleich zu den Jungen (51 Prozent). Sie nehmen es jedoch in Kauf, da sie die Dienste ansonsten nicht nutzen können.
Die Umfrageergebnisse basieren auf der Erhebung "Datenschutz-Jugendstudie", an der 998 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren teilgenommen haben. Für diese Studie haben "BRAVO" und YouGov Interviews aus dem Youth Insight Panel der Bauer Media Group und dem YouGov Panel genutzt. Die Befragung fand im Zeitraum 9. bis 17. Mai 2018 statt.