Große Unzufriedenheit mit den Schulen

Die Menschen in Nordrhein-Westfalen sind besonders unzufrieden mit ihren Schulen, in Baden-Württemberg und in Bayern dagegen sind sie besonders zufrieden. Das geht aus dem "ifo Bildungsbarometer 2023" hervor, für das die Bundesrepublik in sieben Regionen aufgeteilt wurde.

Demnach vergeben nur 20% in Nordrhein-Westfalen die Note 1 oder 2 für ihre Schulen, in Baden-Württemberg sind es 30% und in Bayern sogar 41%. Umgekehrt vergeben nur 19% in Baden-Württemberg die Noten 4, 5 oder 6, in Bayern sind es 22%, in NRW aber 29%. "Das sind erhebliche Unterschiede", sagt der Leiter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik, Ludger Wößmann. Richtig gut sind die Ergebnisse damit aber im ganzen Land nicht.

Als besonders großes Schulproblem wird überall der Lehrkräftemangel gesehen. Dies sehen zwischen 74 (Bayern) und 82% (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) der Befragten so. Unzureichend sanierte Schulgebäude beklagen zwischen 47 (Bayern) und 66% (Nordrhein-Westfalen). Lernrückstände durch Corona empfinden zwischen 58 (Bayern) und 66% (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland) als ernsthaftes Problem.

Bei der Benotung liegen die anderen vier Regionen, zu denen das ifo Institut jeweils mehrere Länder zusammengefasst hat, knapp unter dem deutschen Durchschnitt mit 27% für Note 1 und 2. Diese Zahl liegt bei jeweils 26% in Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg und in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland und bei jeweils 24% in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen und in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Auch die Werte für die schlechtesten Noten 4, 5 oder 6 liegen in diesen Regionen nahe am deutschen Durchschnitt von 24%.

In allen Regionen befürworten über 80% deutschlandweit einheitliche Abschlussprüfungen in den verschiedenen Schulabschlüssen. In den meisten Regionen befürwortet eine absolute Mehrheit von 54-61% auch, das Grundgesetz zu ändern, so dass bildungspolitische Entscheidungen grundsätzlich von der Bundesregierung statt den Bundesländern getroffen werden. Lediglich in Bayern (44% dafür, 42 dagegen) und Baden-Württemberg (46% dafür, 36 dagegen) ist die Meinung dazu eher gespalten. Bildungspolitik ist für die große Mehrheit (78%) der Befragten wichtig für die persönliche Wahlentscheidung bei Landtagswahlen, ganz besonders in den östlichen Regionen.

https://www.ifo.de

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