Zahl der Kinder und Jugendlichen nimmt bis Anfang der 2030er-Jahre zu

Die Zahl der bis 18-Jährigen wird voraussichtlich bis Anfang der 2030er-Jahre weiter steigen. Anschließend kann sie sich unter dem Einfluss von Geburten und Nettozuwanderung unterschiedlich entwickeln.

Eine Stabilisierung auf dem Niveau von etwa 16 Millionen jungen Menschen wäre nur bei einer steigenden Geburtenhäufigkeit möglich. Für einen Anstieg auf 17,6 Millionen wäre zudem ein dauerhaft hoher Wanderungssaldo von durchschnittlich 400 000 Personen pro Jahr erforderlich. Zu diesen zentralen Ergebnissen kommt die 15. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis).

Zahl der jungen Menschen im Alter bis 18 Jahre

Im Jahr 1990 betrug die Gesamtzahl der Kinder und Jugendlichen im Alter bis 18 Jahre 16,3 Millionen Menschen. Bis Mitte der 1990er-Jahre stieg sie auf 16,8 Millionen und sank dann kontinuierlich bis 2013 auf 13,9 Millionen. Zwischen 2014 und 2021 nahm sie durch die gestiegene Netto­zuwanderung und höhere Geburtenzahlen um 700 000 auf 14,6 Millionen Menschen zu.

Zahl der Kinder und Jugendlichen nimmt bis Anfang der 2030er-Jahre zu

Die Zahl der bis 18-Jährigen wird voraussichtlich bis Anfang der 2030er-Jahre weiter steigen. Anschließend kann sie sich unter dem Einfluss von Geburten und Nettozuwanderung unterschiedlich entwickeln. Eine Stabilisierung auf dem Niveau von etwa 16 Millionen jungen Menschen wäre nur bei einer steigenden Geburtenhäufigkeit möglich. Für einen Anstieg auf 17,6 Millionen wäre zudem ein dauerhaft hoher Wanderungssaldo von durchschnittlich 400 000 Personen pro Jahr erforderlich. Bei einer moderaten Entwicklung beziehungsweise bei einem Sinken der Geburtenhäufigkeit würde dagegen die Zahl der jungen Menschen ab Anfang der 2030er-Jahre wieder abnehmen und im Jahr 2070 rund 14,7 Millionen beziehungsweise 13,3 Millionen betragen.

Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre

Bevölkerung im Alter 67 Jahre und älter

Bis Mitte der 2030er Jahre wird in Deutschland die Zahl der Menschen im Rentenalter (ab 67 Jahren) um etwa 4 Millionen auf mindestens 20,0 Millionen steigen. Die Zahl der ab 80-Jährigen wird dagegen noch bis Mitte der 2030er Jahre relativ stabil bleiben und zwischen 5,8 und 6,7 Millionen betragen. Danach wird die Zahl der Hochaltrigen und damit voraussichtlich auch der Pflegebedarf in Deutschland massiv zunehmen.

Bevölkerung im Alter 67 Jahre und älter

Zahl der Älteren wird vor allem im Westen und in den Stadtstaaten zunehmen

Der Alterungsprozess wird nicht überall in Deutschland gleich ablaufen, sondern vor allem die westdeutschen Flächenländer und die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen treffen: So wird die Zahl der 67-Jährigen und Älteren in den westdeutschen Flächenländern bis zum Jahr 2040 besonders stark um voraussichtlich 28 % bis 35 % steigen und sich anschließend stabilisieren.

Die ostdeutschen Flächenländer haben bereits heute eine deutlich ältere Bevölkerung. Hier wird die Zahl der 67-Jährigen und Älteren bis Ende der 2030er Jahre nur noch um 10 % bis 17 % steigen und anschließend wieder auf das Niveau des Jahres 2021 sinken. In den Stadtstaaten wird die Zahl der Seniorinnen und Senioren dagegen bis zum Jahr 2070 fast kontinuierlich steigen. 2040 wird sie dort voraussichtlich um 15 % bis 24 % und 2070 um 57 % bis 65 % höher sein als im Jahr 2021.

Zahl der Menschen im Erwerbsalter wird in den nächsten 15 Jahren sinken

Die Zahl der Menschen im Erwerbsalter von 20 bis 66 Jahren wird in den kommenden Jahren abnehmen. Aktuell gehören in Deutschland 51,4 Millionen Menschen dieser Altersgruppe an. Selbst bei hoher Nettozuwanderung würde es bis Mitte der 2030er Jahre zu einer leichten Abnahme um 1,6 Millionen Personen kommen. Bei niedriger Nettozuwanderung könnte die Zahl um 4,8 Millionen Personen sinken.

In den westlichen Flächenländern ist bis Ende der 2030er Jahre mit tendenziell schrumpfender und dann mit stagnierender Bevölkerung im Erwerbsalter zu rechnen. In den ostdeutschen Flächenländern wird die Zahl der 20- bis 66-Jährigen unabhängig von den getroffenen Annahmen abnehmen. In den Stadtstaaten wird sie tendenziell wachsen und nur bei relativ niedriger Nettozuwanderung sinken.

Bei einer dauerhaften Nettozuwanderung auf dem Niveau des vergangenen Jahrzehnts würde die Bevölkerungszahl bis 2070 auf 90 Millionen steigen.

Die Bevölkerungszahl insgesamt weist im Unterschied zur Bevölkerung im Alter ab 67 Jahren eine größere Spannbreite möglicher Entwicklungen auf. Im Jahr 2022 wird sie aufgrund der starken Zuwanderung aus der Ukraine von 83 Millionen im Jahr 2021 auf gut 84 Millionen steigen. Ab 2023 hängt ihre Entwicklung von den Annahmen zu Nettozuwanderung, Geburtenhäufigkeit und Lebenserwartung ab. Bei einer moderaten Entwicklung der Geburtenhäufigkeit und der Lebenserwartung sowie einer moderaten Nettozuwanderung von durchschnittlich 290 000 Personen pro Jahr würde die Bevölkerung bis 2031 auf 85 Millionen Menschen anwachsen und dann bis 2070 auf 83 Millionen zurückgehen. Bei einer niedrigen Nettozuwanderung von 180 000 Personen pro Jahr würde die Bevölkerungszahl auf 75 Millionen Menschen im Jahr 2070 sinken. Bei einem dauerhaft hohen Wanderungssaldo von durchschnittlich 400 000 würde die Bevölkerungszahl auf 90 Millionen anwachsen.

Methodische Hinweise:

Langfristige Bevölkerungsvorausberechnungen sind keine Prognosen. Sie liefern „Wenn-Dann-Aussagen“ und zeigen, wie sich die Bevölkerung und deren Struktur unter bestimmten Annahmen verändern würden. Der 15. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung liegen jeweils drei Annahmen zu Geburtenhäufigkeit, Lebenserwartung und zum Außenwanderungssaldo zugrunde. Die Varianten und Modellrechnungen zeigen die Spannbreite der möglichen Entwicklungen auf und geben Aufschluss über den Einfluss von Geburtenhäufigkeit, Lebenserwartung und Wanderungen auf die Bevölkerungsentwicklung.

destatis.de

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