Das Content-Netzwerk kommt am 1. Oktober 2016 mit über 40 Online-Formaten
Informieren, Orientieren und Unterhalten – das alles will funk, das Content-Netzwerk von ARD und ZDF. Die Online-Inhalte richten sich an 14- bis 29-Jährige. Jährlich soll das neue Angebot etwa 45 Mio. Euro kosten.
Seit über einem Jahr wurde unter dem Arbeitstitel „Junges Angebot von ARD und ZDF“ an dem Projekt gearbeitet – nun startet "funk" am 1. Oktober 2016. Das Ergebnis ist ein Content-Netzwerk mit bekannten und neuen Webvideo-Akteuren, die im Auftrag von "funk" neue Inhalte und Formate entwickeln.
"funk" = 40 Online-Formate
"funk" startet nach eigenen Angaben mit über 40 Online-Formaten, die sich nicht nach klassischen Genres sortieren lassen, sondern drei Nutzerbedürfnissen entsprechen: Informieren, Orientieren und Unterhalten.
ARD und ZDf produzieren dafür eigene Online-Formate für die 14- bis 29-Jährigen. Dabei sollen die Protagonisten und deren Inhalte im Vordergrund stehen. NutzerInnen können über den jeweiligen Kanal dem Protagonisten direkt ihr Feedback geben.
YouTube, Facebook, Snapchat und Instagram werden dabei formatspezifisch genutzt. Ergänzt wird das Angebot über die funk App (go.funk.net/app) und die funk Webseite (funk.net). In der funk App sind zum Start internationale Lizenzserien wie „The Aliens“, „Banana“ und „Hoff the Record“ verfügbar. Sämtliche Inhalte sind werbefrei. Auf der Website können alle Video-Inhalte zudem in einem unabhängigen Player abgerufen werden.
Im Mittelpunkt des funk Angebots stehen die Protagonisten und deren Formate.
Beispielsweise baut Heimwerker-King Fynn Kliemann einen alten Bauernhof in Niedersachsen in sein „Kliemannsland“ um und hat so einen neuen YouTube-Kanal geschaffen. Zuschauer können neben diesem Hauptkanal auch auf weiteren Präsenzen wie Facebook, Instagram und Twitter die Entwicklung des Formates verfolgen.
Dem gleichen Prinzip folgen andere Formate: Beim „Y-Kollektiv“, einer Gruppe von zehn Reportern, geht es in Facebook-Reportagen um Themen wie Massentierhaltung oder das Leben von illegalen Flüchtlingen in Europa ‒ alles nah, real und persönlich. Für das investigative Format „Jäger & Sammler“ recherchieren Nemi El-Hassan, Friedemann Karig und Ronja von Rönne Hintergründe zu politischen und gesellschaftlichen Themen, wie der identitären Bewegung oder der Prepper-Szene.
Die Macher der funk Webserie „Wishlist“ kennen viele NutzerInnen als „Vivi & Denny“ und „Hello Chrissy“ auf YouTube. Die YouTuberin Coldmirror parodiert in ihrer neuen, animierten Webserie „STARSTARSPACE“ alles, was mit Star und Space zu tun hat. Aus dem Bereich Comedy sind unter anderem Katjana Gerz und Florentin Will mit „Gute Arbeit Originals“ und Schlecky Silberstein mit dem „Bohemian Browser Ballett“ dabei.
Talentschmiede? Die Intendanten von ARD und ZDF sehen viele Chancen in dem neuen Projekt.
Für die ARD-Vorsitzende Karola Wille ist funk eine Möglichkeit, Talente zu entwickeln: „Wir wollen einen Raum schaffen für junge Kreative, für Innovation, für Experimente.“ ZDF-Intendant Thomas Bellut betont die neuen Möglichkeiten im Netz: „Wir können Formate ins Netz bringen, die junge Menschen interessieren und sie dort zeigen, wo sie medial unterwegs sind.“
Der Intendant der federführenden Landesrundfunkanstalt SWR, Peter Boudgoust erhofft sich auch Effekte für die Öffentlich-Rechtlichen insgesamt: „Es wurde und wird weiterhin viel Grundlagenarbeit geleistet, sowohl technisch als auch rechtlich und produktionell. Von dieser Aufbauarbeit können wir als Öffentlich-Rechtliche schon heute profitieren.“