"Jugend debattiert" feiert in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag
Das Bundesfinale "Jugend debattiert 2021" hat am 19. Juni hybrid in der Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom in Berlin stattgefunden. Acht Jugendliche aus sechs Bundesländern stritten in zwei Debatten miteinander – via Livestream übertragen und auf Großbildschirm für die Jury und die Gäste vor Ort. Im Zentrum der Finaldebatten standen die Mietzuschüsse für Menschen in Pflegeberufen und der Schutz von jüdischen Einrichtungen in Deutschland.
Die Erstplatzierten des Bundesfinales 2021
Die 15-jährige Sophie Bauersachs von der Victoriaschule in Darmstadt überzeugte bei der Frage "Sollen die Mieten für Menschen in Pflegeberufen staatlich subventioniert werden?", dem Thema für die Klassen 8 bis 10. Sie argumentierte eindrucksvoll für eine Subventionierung der Miete für Menschen in Pflegeberufen. Die 15-jährige Susanna Naumer vom Heinrich-von-Gagern-Gymnasium in Frankfurt am Main konnte bei der Frage "Sollen um jüdische Einrichtungen in Deutschland Bannmeilen gelten?" den Wettbewerb der Jahrgangsstufen 10 bis 13 für sich gewinnen.
Überzeugend trat sie für die Einführung von Bannmeilen um jüdische Einrichtungen ein. Als Preis für ihre Leistung erhalten alle Teilnehmenden des Bundesfinales die Aufnahme in das Alumni-Programm Jugend debattiert sowie eine Akademiewoche mit zusätzlichem rhetorischem Training.
"Jugend debattiert" feiert in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag. Neben Siegerinnen und Siegern aus der Vergangenheit wurde Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als Ehrengast begrüßt: "Wie sehr wir die Fähigkeit zur Debatte, zum fairen und qualifizierten Meinungsstreit brauchen, das ist uns heute noch einmal stärker bewusst als zur Gründung der Initiative vor 20 Jahren. Wenn es gelingt, mit Jugend debattiert auch in dieser schwierigen Krisenzeit Impulse für gelingende Demokratieerziehung zu geben, ist das eine große Leistung und ein Dienst an der Demokratie", so Steinmeier, der Schirmherr von Jugend debattiert ist, in seiner Jubiläums-Grußbotschaft. In der Gesprächsrunde "20 Jahre Jugend debattiert" diskutierte er mit Ehemaligen über die Errungenschaften des Programms.
Debattieren für den gesellschaftlichen Zusammenhalt
"Jugend debattiert" ist ein Programm, das bereits in der Jugend wichtige Grundpfeiler für gesellschaftlichen Dialog legt: Zuhören, Abwägen, aufeinander Eingehen. Dr. h.c. Frank-Jürgen Weise, Vorstandsvorsitzender der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, würdigt die demokratiestärkende Leistung des Programmes: "Mit Jugend debattiert haben wir das Debattieren an weiterführenden Schulen etabliert und gleichzeitig als Bürgerkompetenz für alle gestärkt. Die Schülerinnen und Schüler lernen, dass sie in einer Demokratie das Recht haben, jederzeit ihre Stimme zu erheben, und dass rhetorische Fähigkeiten und die Debatte von unschätzbarem Wert sind, um besser zu verstehen und gehört zu werden."