Lesen. Zum Lesen braucht es Ruhe, Konzentration und natürlich ganz wichtig Spaß am Lesestoff. Doch immer weniger Jugendliche lesen in klassischen Medien wie in Büchern, Zeitungen und Magazinen.
An das Lesen werden wir in der Grundschule mit Hilfe von Fibeln und kleinen Texten herangeführt. Das Lesen bestimmt uns, lässt uns im Alltag zurechtkommen. Und nebenbei macht es natürlich unglaublich viel Spaß. Doch es muss unterschieden werden. Lesen um sich Informationen anzueigenen, etwa über die aktuelle Nachrichtenlage und Lesen zur Unterhaltung.
Von Sebastian Zahn
Kinder und Jugendbücher in Deutschland
Kinder- und Jugendbücher sind in Deutschland so beliebt wie eh und je und retten der Buchbranche häufig den Umsatz in schlechten Jahren.
Nach Informationen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, machen Kinder-und Jugendbücher rund ein Sechstel des Umsatzes (2014 waren es 17,4%) aus. Der Umsatzanteil ist in den Jahren 2010 bis 2014 leicht angestiegen. Die Bestseller 2014 waren dabei John Greens „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ (Kinder- und Jugendbuch), Axel Scheffer und Julian Donaldsons Buch „Der Grüffelo“ (Bilderbuch) und Ingo Siegners „Der kleine Drache Kokosnuss und der geheimnisvolle Tempel“ (Erstlesealter).
Wie oft lesen Kinder- und Jugendliche?
Der Medienpädagogische Forschungsverband (mpfs) befragte zwischen 1000 und 1208 Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren im Zeitraum 2004 bis 2014. Der Anteil der befragten Jugendlichen, die Bücher täglich oder mehrmals in der Woche lesen lag 2014 bei 40%. Das bedeutet, dass weniger als jeder zweite Jugendliche täglich liest.
Bei Zeitschriften und Magazinen sehen die Werte dramatischer aus. So nutzen nur 21% der befragten Jugendlichen Zeitschriften und Magazine täglich bzw. mehrmals die Woche. Die Erklärung liegt auf der Hand. Nach einer Studie der Bayrischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat sich die Relevanz der Medien zur Meinungsbildung, also als Nachrichtendienstleister, gewandelt.
Nachrichten konsumieren – hauptsächlich über das Internet
Bei den 14- bis 29-jährigen ist das Internet mit der Informationsquelle Facebook die wichtigste Informationsquelle (49 Prozentpunkte). Das Fernsehen folgt mit 26 Prozent und die Tageszeitung mit 13,6 Prozent. Gefördert wird der Trend durch das mobile Internet über das Handy. Der Griff zur Tageszeitung wird für Jugendliche damit verzichtbar. Sie schauen unterwegs lieber auf Facebook nach, welche aktuellen Nachrichten in ihrer Timeline aufgetaucht sind.