Eltern erobern die Lieblingsplattform der Kids

"Social-Media-Atlas 2023": Anteil der 40- bis 49-jährigen TikTok-Nutzerinnen und Nutzer in Deutschland steigt rasant.

Life Hacks, Make-up-Tipps, lustige Challenges – die kurzen Videos auf der Social-Media-Plattform TikTok begeistern weltweit geschätzte 1,5 Milliarden Menschen. Besonders begeistert von dem schnellen, abwechslungsreichen Dienst sind jüngere User. Aber die Gruppe der Ü-40-Jährigen holt kräftig auf. Dieses und weitere Ergebnisse zeigt der "Social-Media-Atlas 2023" der Kommunikationsagentur PER, für den der Marktforscher Toluna 3.500 Internet-Nutzer ab 16 Jahren repräsentativ befragt hat.

(c) Social-Media-Atlas / P.E.R. Agency GmbH

Erst Instagram, jetzt TikTok: Eltern entdecken die Lieblingskanäle ihrer Kinder für sich. Bei den 40- bis 49-Jährigen ist der Anteil der TikTok-User von 29 Prozent auf 48 Prozent gestiegen, während er bei den 16- bis 19-Jährigen um sechs Prozent auf 67 Prozent sogar abgenommen hat. Dabei war die Plattform des chinesischen Unternehmens ByteDance zuletzt gerade bei Jüngeren jährlich rasant gewachsen.

Allerdings zeigt sich weiterhin ein deutlich unterschiedliches Nutzungsverhalten bei den Altersgruppen: Die Älteren konsumieren die Inhalte auf TikTok eher, laden seltener selbst Videos hoch. Das machen vorwiegend die 16- bis 29-Jährigen. Aber die 30- bis 44-jährigen Nutzer übernehmen zumindest allmählich das Lesen (29 Prozent).

Auch beim Messenger Telegram sind die 40- bis 49-Jährigen deutlich aktiver geworden: Hier stieg die Zahl der Nutzer:innen von 27 auf 43 Prozent. Bei den unter 20-Jährigen hingegen stagniert das Interesse an dem Chat-Dienst. Die mit 45 Jahren im Schnitt ältesten Nutzer hat Facebook. Das Interesse an Instagram ist ebenfalls ungebrochen: Bei den 40- bis 49-Jährigen verzeichnete der Dienst im letzten Jahr einen Zuwachs um 18 Prozent.

TikTok bleibt Gesprächsthema

Auch wer TikTok bisher nicht aktiv nutzt, kennt die Plattform womöglich aus den Nachrichten: In den USA keimt immer wieder die Diskussion auf, den Dienst zu verbieten, weil die Weitergabe von Daten befürchtet wird. An der Beliebtheit von TikTok hat alle Kritik bisher aber noch nichts geändert. Im Gegenteil, wie Dr. Roland Heintze, Social-Media-Experte und Geschäftsführender Gesellschafter von PER, erklärt: "Die 'Generation X' springt auf den Zug auf, den die Jungen längst für sich entdeckt haben. Selbst seriöse Nachrichtenkanäle wie die 'Tagesschau' sind längst auf TikTok präsent. Wer glaubt, die Videos seien nur was für Kids, verpasst womöglich eine wichtige Zielgruppe. Denn seit wir TikTok in den 'Social-Media-Atlas' aufgenommen haben, kennen die Nutzerzahlen nur eine Richtung: nach oben."

Über den "Social-Media-Atlas"

Der "Social-Media-Atlas" erfasst seit 2011 jährlich auf Basis einer repräsentativen Umfrage die Nutzung Sozialer Medien in Deutschland und dient Unternehmen als unverzichtbare Grundlage zur strategischen Planung ihrer Social-Media-Aktivitäten. Die Studie liefert unter anderem belastbare Fakten darüber, welche Dienste im Web 2.0 von wem wie intensiv genutzt werden, welche Themen auf welchen Kanälen diskutiert werden und inwieweit Soziale Medien Kaufentscheidungen beeinflussen. Der Social-Media-Atlas wird von der Beratungsgesellschaft Faktenkontor und dem Marktforscher Toluna in Kooperation mit dem IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung herausgegeben.

Studiengrundlage: Repräsentative Panel-Befragung

Für den aktuellen "Social-Media-Atlas "(Hamburg, Mai 2023) wurden 3.500 nach Alter, Geschlecht und Bundesland repräsentative Internetnutzer ab 16 Jahren in Form eines Online-Panels zu ihrer Social-Media-Nutzung befragt. Die Umfrage wurde im Dezember 2022 und Januar 2023 durchgeführt. Die Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet. Die komplette Studie mit allen Ergebnissen kann unter https://www.faktenkontor.de/studien/ gegen eine Schutzgebühr von 840,- Euro zzgl. MwSt. bestellt werden. Beiträge mit weiteren Zahlen und Erkenntnissen aus dem Social-Media-Atlas finden Sie auch auf www.reputationzweinull.de, dem Blog zu Corporate Social Media und Reputationsmanagement von Dr. Roland Heintze.

Weitere Ergebnisse der aktuelle Studie findet ihr hier.