Studie: Jeder zweite Zwölfjährigen besitzt einen eigenen Computer

Schul-Referate vorbereiten, Präsentationen erstellen und im Internet recherchieren: Mit diesen Argumenten wünschen sich viele Jugendliche von ihren Eltern den ersten eigenen Computer. Durchaus erfolgreich, wie die aktuelle Umfrage "Jugend 3.0" der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt.

Fast zwei Drittel der Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren in Deutschland besitzen einen eigenen Computer, unter den 12 bis 13-Jährigen bereits jeder Zweite. Dabei gibt es große regionale Unterschiede: In Nordrhein-Westfalen sind 72 Prozent der Kinderzimmer mit PC oder Notebook ausgestattet, im Raum Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern hingegen nur 55 Prozent.

Die Studie zeigt, dass die große Mehrheit der Kinder und Jugendlichen bereits über Smartphones Zugang zur digitalen Welt hat. 80 Prozent der Jugendlichen besitzen ein solches Handy mit Internetzugang.

Heiko Schulz, Psychologe bei der TK, sieht das Aufrüsten mit digitalen Geräten in den Kinderzimmern kritisch: "Die Eltern sollten die Kontrolle, was und wie viel ihre Kinder Medien nutzen, nicht aufgeben. Wie im richtigen Leben auch, brauchen Kinder und Jugendliche Regeln und Orientierung." Vielen Eltern sei das Problem jedoch nicht bewusst: Jeder vierte Elternteil gab an, sich eigentlich mehr darum kümmern zu müssen, was das eigene Kind im Internet macht.

Häufig argumentieren die Kinder, dass sie für die Schule einen eigenen Computer benötigen. Dass dieser für den Schulerfolg der Teenager wirklich notwendig ist, bezweifeln die Macher der TK-Studie jedoch. Denn die Länder Berlin und Brandenburg belegen in Bildungsvergleichen meist hintere Plätze, obwohl dort nicht weniger Computer in den Kinderzimmern stehen als in Bayern oder Baden-Württemberg.

Auch in den beiden südlichen Bundesländern besitzen 55 Prozent der Jugendlichen einen eigenen Rechner. In Bildungstests und -vergleichen schneiden die Schüler aus dem Süden regelmäßig besonders gut ab.

Für die Umfrage hat Forsa im Auftrag der TK im Juli 2014 bevölkerungsrepräsentativ 1.000 Eltern, bei denen mindestens ein Kind zwischen 12 und 17 Jahren im Haushalt lebt, zu deren Mediennutzungsverhalten und ihrer Gesundheit befragt.

Die Ergebnisse sind in der Broschüre "Jugend 3.0 – abgetaucht nach Digitalien?" zusammengefasst, die bei der Tk bezogen werden kann.

www.tk.de

Posted in:

Schreibe einen Kommentar