Homeschooling ist die beste Antwort auf die Corona-Krise – das sieht eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung so. Fast neun von zehn Bundesbürgern (87 Prozent) sind der Ansicht, dass alle Schulen in die Lage versetzt werden sollten, Schüler noch in diesem Schuljahr per Homeschooling zu unterrichten.
Etwa ebenso viele (88 Prozent) meinen, der Einsatz digitaler Technologien und Medien wie Computer, Smartboards oder Tablets sollte in allen Schulen Standard sein. Der Nachholbedarf ist aus Sicht der Menschen in Deutschland groß: Neun von zehn Bürgern (89 Prozent) sagen, dass die Pandemie die Defizite bei der Digitalisierung der Schulen schonungslos offengelegt hat, wie eine Befragung von mehr als 1.000 Personen in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom zeigt.
Um die Digitalisierung der Schulen flächendeckend voranzutreiben, startet der Digitalverband Bitkom den vierten "Smart-School"-Wettbewerb.
"Der Handlungsdruck ist groß. In der Corona-Krise wurde uns vor Augen geführt, dass Digitalisierung kein schönes Extra ist, sondern eine zwingend erforderliche Grundausstattung", sagt Bitkom-Präsident Achim Berg und fordert mehr Tempo bei der Umsetzung des Digitalpakts Schule. "Wir müssen jetzt alles tun, um den Schülern auch im Corona-Winter ihr Anrecht auf Bildung zu erfüllen und an den Schulen den digitalen Schalter umzulegen. Mit dem Digitalpakt Schule stehen die Mittel bereit, sie müssen jetzt endlich schnell und in vollem Umfang bei den Schulen ankommen."
Um die Digitalisierung der Schulen flächendeckend voranzutreiben, startet Bitkom nun den vierten "Smart-School"-Wettbewerb. Mit der Auszeichnung als "Smart School" sollen Schulen gewürdigt werden, die überzeugende Konzepte zur Digitalisierung von Schule und Unterricht vorlegen und digitale Bildung heute schon praktisch realisieren.
"Smart Schools" gründen sich auf den drei Säulen digitale Infrastruktur, digitale Inhalte und Konzepte sowie qualifizierte Lehrkräfte. Bewerben können sich Schulen, die für diese drei Säulen ein Konzept entwickelt und umgesetzt haben und dieses um ein nachhaltiges Projektmanagement ergänzen. Insgesamt sind bislang 61 "Smart Schools" in 15 Bundesländern für ihre Anstrengungen gewürdigt worden.
Ausgezeichnete Schulen werden Teil des Netzwerks "Smart School" mit namhaften Unterstützern wie der Deutschen Telekom, können sich in die bildungspolitische Arbeit des Bitkom einbringen und ihre Erfahrungen bundesweit teilen. Schulen haben bis zum 7. Februar 2021 die Möglichkeit, sich zu bewerben. Nachdem die vergangenen Monate den Lehrkräften und Schulleitungen ein hohes Maß an Flexibilität und Kreativität abverlangt haben, um Unterricht unter Pandemiebedingungen zu gestalten, wird in diesem Jahr eine Sonderkategorie "Kreativ durch die Krise" mit in die Bewertung aufgenommen.
Ausgezeichnet werden sollen Schulen, die mit Hilfe digitaler Medien kreative Ansätze gefunden haben, um während der Krise Wissen und Kompetenzen zu vermitteln und diese nun langfristig zu implementieren. Weitere Informationen zu "Smart Schools", Wettbewerb und Bewerbungsverfahren finden sich sie unter www.smart-school.de.
Die ersten Smart Schools wurden 2016 im Rahmen des Nationalen IT-Gipfels der Bundesregierung ausgezeichnet. Seit 2018 wird das Projekt federführend vom Bitkom weitergeführt.
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom telefonisch durchgeführt hat. Im August 2020 wurden dabei 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren repräsentativ befragt.