"Generation YZ": Work-Life-Balance wird immer wichtiger

Studentenumfrage: Familie und Freizeit gewinnen zunehmend an Bedeutung, Führungsverantwortung wird hingegen unwichtiger

Der 'war for talents' ist in aller Munde. Der Kampf um die Top-Talente ist längst in vollem Gang. Unternehmen fürchten den Fachkräftemangel und werben umso stärker um die Führungskräfte von morgen. Somit steigen die Ansprüche dieser immer selbstbewusster werdenden Bewerbergeneration.

Das Berliner Unternehmen PrintPeter befragte deutschlandweit 5.328 Studenten, welche Ansprüche sie an künftige Arbeitgeber stellen. Dabei zeigt sich: Work-Life-Balance und Karriere müssen miteinander vereinbar sein.

Was müssen Unternehmen der neuen Bewerbergeneration bieten, um erfolgreich um die Top-Talente konkurrieren zu können? Im Kampf um die besten Führungskräfte müssen sie reagieren, sich ständig weiterentwickeln und sich vor allem in Zeiten von Fachkräftemangel und demografischem Wandel nach den Bedürfnissen und Wünschen der Absolventen richten.

Work-Life-Balance wird wichtiger

Die Umfrage ergab, dass Familie und Freizeit zunehmend an Bedeutung gewinnen, Führungsverantwortung wird hingegen unwichtiger. Knapp ein Drittel (60%) der Studierenden gab an, dass ihnen eine Work-Life-Balance im Job besonders wichtig ist. An zweiter Stelle stehen Karriereambitionen.

Für 57% ist es von Bedeutung, dass das Unternehmen Möglichkeiten für die Weiterentwicklung bietet und Karrierechancen bereithält. 56% gaben an, dass regelmäßige Auszeiten vom Arbeitsalltag in Form von Urlaub die Zufriedenheit im Job steigert. Auch ein gutes Arbeitsklima (55%) und eine faire Vergütung (54%) tragen dazu bei. Rund die Hälfte der Befragten (52%) sagen, dass ihnen genügend Gestaltungsfreiraum wichtig ist.

Von nicht ganz so großer Bedeutung sind den Nachwuchsführungskräften Sonderleistungen wie eine betriebliche Altersvorsorge (34%) und Jobsicherheiten durch beispielsweise unbefristete Verträge (32%). Flexible Arbeitszeiten, wie beispielsweise die Möglichkeit im Home-Office zu arbeiten, ist für 29% ein wichtiger Faktor im Berufsleben.

Ranking: Was ist dir im Job besonders wichtig?

  1. Work-Life-Balance (60%)
  2. Karrierechancen (57%)
  3. Urlaub (56%)
  4. Gutes Arbeitsklima (55%)
  5. Vergütung (54%)
  6. Gestaltungsfreiraum (52%)
  7. Sonderleistungen (z.B. betriebliche Altersvorsorge) (34%)
  8. Jobsicherheit (unbefristete Verträge) (32%)
  9. Die Möglichkeit, im Home-Office zu arbeiten (29%)

Die "Generation YZ" stellt Ansprüche an ihr berufliches Umfeld: flexiblere Arbeitszeiten bei guter Bezahlung und die Aussicht auf Vereinbarung von Familie und Karriere. Die Mehrheit der Studierenden (39%) gab in der Umfrage an, nach der regulären Arbeitszeit nur in dringenden Ausnahmefällen erreichbar sein zu wollen. Rund ein Viertel (27%) ist hingegen bereit, 1-2 Stunden und maximal 4 Stunden pro Woche, im Feierabend weiterzuarbeiten. Wenn hingegen das Gehalt stimmt und der Job Spaß macht, so ist es für 15% kein Problem, viel Arbeit mit nach Hause zu nehmen. Knapp ein Zehntel (12%) trennt Arbeit und Beruf strikt voneinander und ist nach der regulären Arbeitszeit nicht mehr für Berufliches erreichbar. Die Minderheit (7%) der Befragten gab an, dass Arbeit und Freizeit Dinge im Leben sind, die zusammengehören und einen fließenden Übergang darstellen. Während dem Arbeitsweg bereits die ersten Mails in der Bahn zu lesen, ist für sie eine Selbstverständlichkeit.

Ranking: Wie stehst du zur Erreichbarkeit nach der Arbeit?

  1. In dringenden Ausnahmefällen bin ich erreichbar (39%)
  2. Wenn ich Feierabend habe, kann ich noch ein paar Sachen erledigen, solange es im Rahmen bleibt (1-2 Stunden, maximal 4 Stunden pro Woche) (27%)
  3. Es ist für mich kein Problem, auch viel Arbeit mit nach Hause zu nehmen, solange das Gehalt stimmt und der Job Spaß macht (15%)
  4. Nach dem Feierabend darf mich niemand stören. Arbeit und Privates trenne ich voneinander (12 %)
  5. Arbeit und Freizeit sind für mich keine Dinge, die man trennt, sondern die zusammengehören. Für mich ist das ein fließender Übergang, in dem ich z.B. auch auf dem Weg zur Arbeit gerne Mails lese (7%)

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