"Ehrenpflegas" sollen Jugendliche für Pflegeberufe begeistern – ernten aber viel Kritik

Die fünfteilige Webserie soll Jugendliche auf Pflegeberuf und die neue Pflegeausbildung aufmerksam machen – steht aber in der Kritik

Wie begeistert man Jugendliche angesichts des steigenden Fachkräftebedarfs für eine Ausbildung in der Pflege? Das Bundesfamilienministerium geht neue Wege – mit der fiktiven Miniserie "Ehrenpflegas". Sie soll auf unkonventionelle und unterhaltsame Weise über den Pflegeberuf und die neue Pflegeausbildung informieren und die Jugendlichen auf den Kanälen erreichen, die sie auch wirklich nutzen.

Die fünfteilige Serie ist Bestandteil der Kampagne "Mach Karriere als Mensch!", mit der das Bundesfamilienministerium über die Chancen und die Vielfalt der 2020 gestarteten vollvergüteten Pflegeausbildung aufmerksam macht.

Die zusammen mit Constantin Television entwickelte "Ehrenpflegas"-Serie erzählt die Geschichte von drei Jugendlichen, die die neue generalistische Ausbildung in der Pflege beginnen. Die Hauptrollen spielen Lena Klenke und Danilo Kamperidis, die beide unter anderem aus der Serie "How to Sell Drugs Online (Fast)" bekannt sind, sowie "Dark"-Darstellerin Lisa Vicari.

Produziert wurden die Folgen von Constantin Television. Die Filme werden digital in zielgruppenrelevanten Kanälen beworben und auf dem YouTube-Kanal des Bundesfamilienministeriums ausgespielt.

Serie ist Teil der Kampagne "Mach Karriere als Mensch!"

Die Öffentlichkeitskampagne "Mach Karriere als Mensch!" hat das BMFSFJ im Oktober 2019 im Rahmen der Ausbildungsoffensive Pflege gestartet. Ziel der Kampagne ist es, Jugendliche in der Berufsorientierungsphase und Erwachsene mit dem Wunsch nach beruflicher Neuorientierung für eine Ausbildung in der Pflege zu gewinnen. Für "Mach Karriere als Mensch!" wurde auch die Pflegeporträtserie "Frühspätnachtdienst" produziert, in der junge Pflegfachkräfte erzählen, warum sie ihren Beruf gewählt haben und wie ihr Arbeitsalltag aussieht. Diese Porträts sind ebenfalls auf YouTube zu sehen.

 

Bei den Betroffenen kommt die Serie scheinbar nicht so gut an, es hagelt viel Kritik. In den sozialen Netzwerken häufen sich negative Postings. Betroffene in der Pflege fühlen sich "verarscht". "Schwachsinn" schreiben manche und die Clips seien ein "Schlag ins Gesicht aller beruflich Pflegenden". "Grauenhaft! Was soll hier vermittelt werden? Die Pflege ist ein Auffangbecken für bildungsferne Schichten?", fragt eine Userin auf Youtube.

In einer Petition fordert der Onkologie- und Palliativpfleger Ludwig Montag (31) die "umgehende Einstellung "der Ehrenpflegas-Kampagne, bis jetzt ahben schon fast 15.000 unterschrieben.

 

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