Hat die "Generation Y" tatsächlich kein Interesse am eigenen Auto? Aktuelle Studien von GfK zeigen, dass diese Frage differenzierter betrachtet werden muss.
Über Mobilität macht sich die Generation Y in der Regel wenig Gedanken, solange sie funktioniert. Das zeigt die aktuelle GfK Studie „#GenY und Mobilität“. Lediglich die Unzuverlässigkeit der öffentlichen Verkehrsmittel und der damit verbundene Zeitverlust werden als Stressfaktoren wahrgenommen. Beim Auto sind es vor allem die hohen Unterhaltskosten und Aspekte wie Sicherheit und Praktikabilität, die bei der jungen Generation für „Bauchschmerzen“ sorgen.
Dies zeigt auch die "GfK Connected Car Studie 2015". Häufigste Kritikpunkte sind hier die hohen Kosten für Kraftstoff (42 Prozent der Befragten) sowie Unfallrisiko und Staugefahr (jeweils 35 Prozent). Dennoch sind Autos für einen Teil der "Generation Y" nicht nur ein reines Fortbewegungsmittel. So geben mehr als ein Drittel der Pkw-Besitzer der "Generation Y" im aktuellen "GfK DAT-Report 2016" an, dass ihnen Autofahren Spaß macht – das sind mehr als in der Gruppe der über 30-jährigen
. Jedoch greift die junge Generation, je nach geplantem Ziel, insbesondere in Großstädten in erster Linie auf öffentliche Verkehrsmittel und Fahrrad zurück oder ist zu Fuß unterwegs. In Folge nehmen sowohl das Interesse am Auto als auch die emotionale Bindung ab – es entsteht eine reine Zweckbeziehung.
Auch wenn das eigene Auto in der aktuellen Lebensphase für die "Generation Y" eine untergeordnete Rolle spielt, wird das Thema auf lange Sicht durchaus wieder relevant. Wertschätzung und Wohlbefinden sind in dieser Generation zentrale Mobilitätsbedürfnisse, die mit zunehmendem Alter an Stellenwert gewinnen werden. Pkw-basierte Angebote wie Car Sharing und Mietwagen bilden diese Bedürfnisse zwar ab, unmittelbare Flexibilität, Freiheit und Komfort mit Privatsphäre können jedoch vor allem durch ein eigenes Auto bedient werden. Die Ergebnisse des "GfK DAT-Report 2016" belegen dies: Jeder zweite Pkw-Besitzer der "Generation Y" gibt individuelle Mobilität und Freiheit als Grund für den Besitz eines Autos an.
Zielgruppengerechte Konzepte sind gefragt
Um das Interesse der "Generation Y" am Auto aufrechtzuerhalten und sie als Kunden in späteren Lebensphasen zu gewinnen, sollten Automobilhersteller sie in ihrer Lebenswelt abholen und begleiten. Beispiel „Vernetzung im Auto“: Momentan steht die junge Generation dem Thema noch skeptisch gegenüber. Sie sieht in den aktuellen, meist aufwändigen und teuer angebotenen Konnektivitätslösungen keinen echten Mehrwert, da die meisten Smartphones diese Dienste bereits liefern. Gefragt sind also „echte“ Innovationen, die das Auto in den digitalen Lebensstil der Generation Y integrieren, um so einen Mehrwert zu schaffen, der im Konkurrenzumfeld bestehen kann.
Diese Ergebnisse sind ein Auszug aus der GfK-Studie „#GenY und Mobilität 2015“ und basieren auf einer qualitativen Methodenkombination aus Online-Community (inklusive Online-Tagebuch) und Kreativworkshops, die im Auftrag des GfK Vereins im Herbst 2015 in unterschiedlichen Regionen Deutschland durchgeführt wurden. Angereichert wurden diese Ergebnisse mit Daten aus weiteren GfK-Studien ("GfK DAT-Report 2016", "GfK Connected Car Study 2015").
Weitere Informationen finden Sie hier.