Social Media treiben Onlinevideo-Markt

Die sozialen Netzwerke entwickeln sich immer stärker zu Videoplatt­formen: YouTube bleibt das Flaggschiff im deutschen Onlinevideo-Markt, aber auch Facebook sowie Instagram und Twitter gewinnen für die Verbreitung von Onlinevideos an Bedeutung.

Das zeigt der aktuelle "Web-TV-Monitor 2017" im Auftrag der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM).

Das deutsche Onlinevideo-Universum bilden aktuell 12.048 YouTube-Channels (mit jeweils mehr als 500 Abonnenten) und 677 Web-TV-Angebote (Submarken von Medien, Mediatheken, Corporate TV, Kommunikationsportale u.a.). Zudem wurden erstmals die Top 550 der Facebook-Video-Angebote analysiert.

Anbieter sehen größtes Wachstumspotenzial bei Instagram

90 Prozent der befragten Onlinevideo-Anbieter sind bereits auf YouTube präsent. Über Facebook distribuieren 57 Prozent und über die eigene Website 51 Prozent. Deutlich zugelegt hat die Nutzung von Instagram. Sie stieg auf 47 Prozent (2016: 36%) und die von Twitter auf 43 Prozent (2016: 40%). 53 Prozent der Anbieter denken, dass Instagram in den nächsten drei Jahren noch wichtiger für Onlinevideos werden wird.

Die Entwicklung der Abrufzahlen auf YouTube ist eindrucksvoll: Seit dem Start der untersuchten 12.048 YouTube-Kanäle in Deutschland hinweg gab es bis September 2017 insgesamt 171 Milliarden Abrufe, 31 Prozent mehr als 2016.

Neben den rasant steigenden Abrufzahlen wächst nach Aussagen der Anbieter auch die durchschnittliche Sehdauer deutlich: Vor allem bei Livestream-Angeboten rechnen die Befragten bis 2018 mit einer Steigerung von 22 auf 28 Minuten, bei Video on Demand-Angeboten von 9 auf 10 Minuten.

Befragt nach den größten Veränderungen bei der Videoproduktion gegenüber dem Vorjahr gaben 40 Prozent an, noch stärker für YouTube zu optimieren (2016: 25%). Über ein Drittel (34%) legt mehr Wert auf mobile Verbreitung (2016: 21%). 27 Prozent (gegenüber 16% in 2016) produzieren zunehmend längere Videoinhalte.

Das Inhalteportfolio unterscheidet sich je nach Plattform.

Bei den Web-TV-Ange­boten ohne reine YouTube- oder Facebook-Channels dominieren Informations-, Nachrichten- und Wissensformate (31% der Angebote). 19 Prozent konzentrieren sich auf regionale Inhalte, 13 Prozent auf Unterhaltung bzw. Comedy.

Der Anteil der Anbieter, die über ihre Onlinevideos Einnahmen generieren, liegt bei 82 Prozent (2016: 79%). Der Großteil (62%) arbeitet aber nicht kostendeckend. Die wichtigste Erlösquelle ist für 62 Prozent der Befragten YouTube-Werbung, gefolgt von Sponsoring/Presenting (48%). Am deutlichsten gewachsen gegenüber 2016 sind Produktplatzierungen mit 42 Prozent (2016: 29%). 43 Prozent der Befragten halten das Thema Influencer Marketing künftig für sehr relevant.

Befragt nach den wichtigsten Markttreibern nannten 81 Prozent der Anbieter höhere Bandbreiten/schnellere Internetverbindungen, die weitere Verbreitung von LTE (advanced) oder 5G (75%) und mobiles Breitband über WLAN/WiFi (74%).

"Web-TV-Monitor"

Die Ergebnisse des "Web-TV-Monitors 2017" basieren auf einer Primärdatenerhebung vom 23.08. bis 03.10.2017 durch Onlinebefragung deutscher Onlinevideo-Anbieter, YouTube-Anbieter mit mehr als 500 Abonnenten und der Top 550 der Facebook-Video-Anbieter. Die Studie wurde von der Beratungs- und Forschungsgruppe Goldmedia und Bertram Gugel erarbeitet.

Hier geht`s zur Präsentation der Ergebnisse

www.webtvmonitor.de

 

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