Cosplays – Das Phänomen der Nerds

Wer kennt dieses Bild nicht? Scharen von verkleideten Mangafiguren auf der Leipziger und Frankfurter Buchmesse. Eine wunderbar bunte Mischung. Ohne sie würde etwas fehlen. Eine kurze Beschreibung des Phänomen Cosplay.

Von Sebastian Zahn

Cosplay entsteht

Cosplays

Junge und Mädchen beim Cosplay 2014. Foto: © Farhan Ahmad Tajuddin | Flickr |CC BY 2.0

„Cosplay“ ist das erste Mal in Japan in den 1980er Jahren aufgetreten. Ein paar Jahre später startete auch langsam der Mangaboom in Europa. Der Begriff „Cosplay“ setzt sich aus „Costume“ und „Play“ zusammen.

Der Cosplayer, meist zwischen 15 und 25 Jahren alt, stellt seine Lieblingsmangafigur, Animefigur, Spielfilmfigur oder Videospielfigur so original wie möglich da. Dafür wird das Verhalten nachgestellt und natürlich besonders wichtig das Kostüm nachgeschneidert. Das Kostüm steht im Zentrum. Ihm wird viel zeitintensive Arbeit gewidmet.

Einzelne Kostüme können auch gekauft werden. Aber die Ehre der Cosplayer verlangt selbstgeschneite Kostüme. Um sich dafür die nötigen Tipps und Unterstützung zu holen, wird sich im Forum animexx.onlinewelten.com ausgetauscht. Cosplay, das klingt erst mal nach einer Mädchensache. Aber auch Jungs finden immer mal wieder zum Cosplay.

Cosplay Wettbewerbe

Nach Fertigstellung ihrer fantasievollen und hochwertigen Kostüme treten die Cosplayer in Wettbewerben gegeneinander an.

Auf der Frankfurter Buchmesse finden die deutschen Cosplay Meisterschaften statt, für die es sich im Vorhinein zu qualifizieren gilt. Dabei wird eine Choreografie aufgeführt, die eine musikalische Untermalung erhält. Die Choreografie kann eine bestimmte Geste sein aber auch ein Showkampf.

Bewertet wird der Auftritt dann folgendermaßen:

  • Ähnlichkeit mit dem Original
  • Qualität des Kostüms
  • Charakterpräsentation
  • Reaktion der Zuschauer

Cosplay und das Gruppen-Posen

Ebenfalls besonders wichtig und beliebt ist die Pose. Dazu werden an unterschiedlichen Settings für den Charakter typische Kampf oder Handlungsposen eingenommen. In Gruppenfotos kommt es dann zur Szenendarstellung, in der je nach Manga-Vorlage bestimmte wichtige Momente einer Geschichte nachgestellt werden. Auch können Geschichten durch eine Änderung der Position weitergesponnen werden.

Cosplay und die Realität

Den verkleideten Mädchen und Jungen wird gerne Weltfremdheit und Realitätsflucht vorgeworfen. Sowie auch Naivität und intellektuelle Rückständigkeit, auf Grund ihrer vermeintlichen Vorliebe für „Kinderliteratur“.

Sicher besteht wie in jeder anderen Pop- oder Subkulturellen Szene auch diese Art der Probleme. Doch die Außenwahrnehmung einer Subkulturellen Szene ist doch häufig von vielen Vorurteilen geprägt. Die Gesellschaft vergleicht alte Werte und Verhaltensmuster mit aktuellen Trends. Die entstehende Differenz bei der Verhaltenserwartung und der damit einhergehende Verstoß gegen die Konformität äußert sich häufig in Ablehnung.

Eine tiefere Auseinandersetzung mit der Szene und der Wille zum Verständnis wären hier angebracht.

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