What´s App, Mama?

Die Digitalisierung hat für das Zusammenleben der Deutschen eine immer größere Bedeutung. Doch meistens wird nur von den negativen Auswirkungen gesprochen.

Dass es auch anders geht, zeigt eine aktuelle Studie. Demnach schaffen Internet und Telekommunikation Nähe und Messenger können helfen, die Verbindungen in der Familie und zu Freunden aufrechtzuerhalten – somit können sie den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft auch fördern.

Das ist zumindest das Ergebnis einer Marktforschungsstudie zur "Digitalen Familienkommunikation", die das Münchner TNS-Institut im Auftrag von TECHBOOK.de, dem Portal von BILD für Technik und digitalen Lifestyle, und Telekom im Juli und August 2017 in Online-Befragungen mit insgesamt 2.000 Teilnehmern von über 18 Jahren ermittelt hat.

Wie kommunizieren die Deutschen innerhalb der Familie sowie mit Freunden und Bekannten? Lösen digitale Kommunikationsmittel wie WhatsApp das persönliche Gespräch ab und werden dadurch zwischenmenschliche Beziehungen vernachlässigt? Die zentrale Erkenntnis der Studie: Die Digitalisierung von Kommunikation hat gerade in Zeiten rasant erhöhter Mobilität und gefühlter Arbeitsverdichtung einen positiven Effekt auf den Kontakt und die Bindung zu Familie und Freundeskreis und ergänzt dabei klassische, analoge Kommunikationswege.

Messenger unterstützen Beziehungskommunikation

Laut Marktforschung helfen vor allem Messenger wie WhatsApp dabei, persönliche Beziehungen nachhaltig aufrechtzuerhalten:

  • Fast zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) wissen durch Messenger eher darüber Bescheid, wie es ihren Freunden und Bekannten geht, und mehr als die Hälfte (56 Prozent), was ihre Verwandten machen.
  • Rund die Hälfte der Befragten (46 Prozent) kommuniziert mit Freunden und Bekannten am häufigsten über WhatsApp, nur 32 Prozent wählen am liebsten das persönliche Gespräch. Das Telefon liegt mit 24 Prozent nur noch auf Platz 3.
  • Zwar steht bei Familienmitgliedern eines Haushalts mit 84 Prozent das persönliche Gespräch immer noch an erster Stelle. Der am zweitmeisten verwendete Kanal ist mit WhatsApp allerdings ein digitaler – und liegt mit 59 Prozent somit noch vor dem Telefon (50 Prozent), E-Mail (43 Prozent) sowie vor SMS, Snapchat und sonstigen Messengern wie von Facebook (zusammen weniger als 50 Prozent).
Digitalisierung vereinfacht Terminplanung und Organisation

Darüber hinaus, so eine Mehrheit von 58 Prozent der Befragten, hat sich durch Messenger die Planung und Organisation des Familienlebens verbessert. Terminliche Absprachen machen für Familienmitglieder eines Haushalts daher fast die Hälfte (49 Prozent) der Kommunikation via Messenger aus, gefolgt von der allgemeinen Familienorganisation (38 Prozent). Aber auch für Verwandte außerhalb des Haushalts (28 Prozent) sowie für den Freundes- und Bekanntenkreis (29 Prozent) hat die Terminfindung einen wichtigen Anteil an der Messenger-Kommunikation.

Nuno Alves, Editorial Director Books bei BILD: "Digitalisierung macht nicht einsam, sondern bringt Menschen in Familien und Beziehungen weiter zusammen. Ob es um den schnellen Chat mit Freunden geht oder den Verwandten die aktuellsten Fotos der Kinder und Enkel zu zeigen – immer geht es dabei vor allem um eines: Nähe schaffen in rasanten Zeiten und persönliche Verbindungen aufrechtzuerhalten, auch über lange Distanzen."